von Bertholt Brecht, Musik von Kurt Weill
Thalia Theater, Hamburg; Einführung: 18.45 Uhr; Regie: Antú Romero Nunes; Musikalische Leitung: Johannes Hofmann; Bühne: Florian Lösche; Kostüme: Victoria Behr
London, Soho 1928. Hier regiert, wer die Klaviatur der Korruption beherrscht. Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt. Jonathan Peachum, Boss einer Bettlermafia, treibt seinen erfolgreichen Handel mit der Beratung und Ausstattung der Ärmsten und setzt auf das schlechte Gewissen der Menschen. 50 Prozent der Einnahmen der Bettler gehen direkt an ihn. Gangsterboss Mackie Messer dagegen hat sich ganz dem Business von Raub und Mord verschrieben und verbringt seine Zeit am liebsten im Bordell.
Durch einen guten Draht zu seinem Jugendfreund „Tiger“ Brown, der mittlerweile oberster Polizeichef Londons ist, hat er sich eingerichtet. Doch als er Peachums Tochter Polly heiratet und damit beide Geschäftsmänner zum ersten Mal aufeinander treffen, müssen die Territorien neu verteilt werden. Bertolt Brecht war gerade 30 Jahre alt, als er seine kapitalismuskritische Oper schrieb, die mit der markanten Musik von Kurt Weill zum Welthit wurde.
„Regisseur Antú Romero Nunes hat ‚Die Dreigroschenoper‘ mit witzigen Ideen, einem glänzenden Ensemble und erfrischendem Zugriff auf die Bühne gebracht. Der alte Brecht ist ganz modern.“ (Hamburger Abendblatt)