SCHNUPPENSTERNE
Der Rückblick auf den Mittwoch
Halbzeit. Uff. Kaffee!
Es ist schon enorm, was die vielen Helfer der »Woche« Tag für Tag auf die Bühne stellen. Das beginnt lange Zeit – manchmal Jahre – vor dem Großevent mit der Verpflichtung der Künstler und der Planung, ist zur Woche natürlich auf einem absoluten Hoch angekommen und auch Freitagnacht noch lange nicht zu Ende. Da braucht es zwischendurch einfach mal einen warmen Applaus und einen doppelten Espresso – denn zu tun gibt es rund um die Uhr.
Belohnt wird die Crew, wie auch das Publikum, mit tollen Abenden unterm Sternenzelt. An diesem Mittwoch unter anderem mit Musik vom ambitionierten Songwriter Tom Lüneburger. Der Berliner strotzte auf der Bühne vor Selbstbewusstsein und brachte mit seinen poppigen Songs eine ganz andere Klangfarbe als in den vergangenen Tagen mit auf den Platz. Das erwies sich durchaus als massentauglich.
Profitieren konnten die Zuschauer und -hörer von der unbändigen Spielfreude, die Lüneburger und seine musikalischen Mitstreiter zeigten. Atmosphäre, eine klare Struktur und eine große Portion Melancholie sind das Rezept für die Stücke im klassischen Songwriter-Gewand. Sie bildeten den Soundtrack für einen fast lauen Spätsommerabend, der sich langsam in die Nacht verabschiedete.
Eine Nacht, in der sich noch viele weitere Sterne auf den Weg gemacht haben, aufzuleuchten. Gemeint ist hier natürlich der »Perseidenschauer«, der Jahr für Jahr einen wahren Sternschnuppen-Regen verheißt und für diese Nacht angekündigt war. Und irgendwie leuchtet dabei ein Vergleich zur Woche der kleinen Künste ein: Auch hier reihen sich Sterne und Sternchen zu einem einwöchigen musikalischen »Schauer« aneinander.
Dem Wesen der Sternschnuppe obliegt es, ihren Weg durchaus rasant hinter sich zu bringen. Und das bringt uns zu den »Nighthawks«, dem zweiten Act dieses Abends. Von der als »eine der besten Live-Bands des Landes« beschriebenen Kombo durfte man einiges. Stilistisch kaum einzuordnen, hat man sich auf eine Mischung aus Jazz, Dancefloor und Chillout geeinigt. Das passt in gewisser Weise. Und doch treibt es dann irgendwie deutlich mehr, als gedacht. Das provoziert Partystimmung zum Bergfest.
Während Reiner Winterschladen, Musiker der NDR-Bigband und Frontmann der Nighthawks, in seinem Instrument – der Trompete – die »Stimme« der Band sieht, darf man im Laufe des Auftrittes auf dem Dreiecksplatz feststellen, dass die vier Musiker um ihn gemeinsam die »Sprache« bilden. Beides im Einklang bietet einen breiten Klangteppich, der sich absolut ruckelfrei und in musikalischer Präzision über das begeisterte Publikum legt. Aus dem leichten Wippen im Fuß vom Montag wurde so ein eifriges Schaukeln bis Stampfen – ausdrücklich geforderte Zugaben inklusive.
Am Donnerstag der »Woche« geht es nun langsam schon wieder dem Ende entgegen. Dann mit einem hellen Stern: »Wingenfelder« kommen! Eröffnet wird zuvor vom Quintett »NO Blues« aus den Niederlanden.
Ich bin dabei – bis später!
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// Text und Fotos: Ben Hensdiek.