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Wenn die Natur ihren Strom selbst macht

Es braucht besondere Projekte, um ganz Besonderes zu schaf fen – wobei es sich in diesem Fall um nichts Geringeres als die weltweite Energiewende handelt. Noch zum Jahresbeginn wurden dafür beim Klimagipfel in Paris neue globale Ziele ausgerufen. Und was global langwierig ausgehandelt und realisiert wird, das muss kommunal umgesetzt werden, damit es auch Realität wird. Vorausgesetzt natürlich, es gibt Wegbereiter wie die Stadtwerke Gütersloh. Die machen mehr als jemals zuvor Ernst mit der »Energiewende vor der Haustür«. Wie? Mit der Kraft des Windes und dem ersten selbst realisierten Windpark.

Mächtig viel Wind

Die Stadtwerke Gütersloh wollen die »grüne Energie« – so schnell wie möglich. Und sie wissen, dass der Wind dafür unerlässlich ist. Zusammen mit den Stadtwerken Bielefeld ist deshalb in den letzten Monaten an einem außergewöhnlichen Gemeinschaftsprojekt an der Autobahn A2 bei Rheda-Wiedenbrück gebaut worden: dem »Windpark Ostwestfalen«. Er ist das Zeichen für eine saubere Zukunft in der Region. Und obwohl er erst im Sommer komplett ans Netz geht, produziert er bereits seit März dieses Jahres den ersten klimafreundlichen Strom.

Zwei der insgesamt fünf imposanten Windenergieanlagen sind bereits fertiggestellt und an das Energienetz angeschlossen. Die anderen drei folgen sukzessive bis in die Sommermonate. Und dann geht es im wahrsten Sinnedes Wortes rund: Die fast 60 Meter langen Rotoren einerjeden Anlage drehen im ostwestfälischen Wind um die Wette. Mit dem Ziel, im Jahr insgesamt 37 000 Megawattstunden Strom zu erzeugen und 13 000 Haushalte zu versorgen.

Der Wind bringt die Wende

Als kommunaler Energieversorger lautet das eigene, klimaschützende Ziel, bis zum Jahr 2020 gut 20 Prozent der Strommengen aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Und der Windpark an der A2 leistet dafür einen wesentlichen Beitrag: pro Jahr reduziert er den Ausstoß des Treibhausgases CO² künftig um 27 000 Tonnen. Deshalb ist die Investition der Stadtwerke für den Park in Höhe von 30 Millionen Euro eine klare Investition in den Klimaschutz der Region.

Im Innern sind die Windkraftanlagen übrigens vollgepackt mit modernster Technik. Das meiste davon befindet sich in luftiger Höhe. Dort hinauf fährt zum Glück ein Aufzug, alternativ geht es über eine Leiter mit Sicherungssystem. Oben auf Nabenhöhe ist auch der Ringgenerator eingebaut, der direkt den Drehstrom erzeugt. Noch an der Anlage wird die saubere Energie umgewandelt und über Leitungen an das neun Kilometer entfernte Umspannwerk in Herzebrock weitergegeben. Genau so wird aus Vision Wirklichkeit, aus theoretischen Zielen Energiewende. Und genau so funktioniert regionale Stromerzeugung aus der Hand des lokalen Energieversorgers. 

INFOS WINDPARK OSTWESTFALEN

29 Millionen Euro Investitionssumme
5 Windenergieanlagen
3 Megawatt Nennleistung je Windrad
149 Meter Nabenhöhe
37 000 Megawattstunden erwarteter Energieertrag/Jahr
13 000 versorgte Haushalte
27 000 Tonnen eingesparte CO2-Emissionen pro Jahr