Es gibt Geschichten, die sind eigentlich zu schön, um war zu sein. Vor allem dann, wenn sie zunächst viel belächelt wurden – und sich dann doch durchzusetzen wussten. Der Wochenmarkt im Gütersloher Ortsteil Friedrichsdorf ist so eine Geschichte, denn selbst die ehrenamtlichen Macher hinter dem Projekt hätten im August 2007 nicht daran geglaubt, im März des Jahres 2018 einen 10-jährigen Marktgeburtstag feiern zu können. Hätte, wäre, könnte…
Am 8. März ist es so weit und Carl gratuliert von ganzem Herzen!

Die Atmosphäre auf dem Markt rund um die evangelische Kirche in Friedrichsdorf ist eine Besondere. Es riecht nach frisch gegrillter Bratwurst vom Metzger aus dem Dorf, aus dem Gemeindehaus strömt der Geruch von frischen Waffeln und leckerem Kaffee. Das Verweilen im Marktcafé als Treffpunkt für alle Generationen gehört hier vor oder nach dem Einkauf einfach dazu. Für Kinder steht der großzügige Keller zum Spielen bereit, was ein weiteres Alleinstellungsmerkmal darstellen dürfte.

Am Ende dreht sich aber natürlich alles rund ums Angebot des Marktes. Das umfasst ein sehr breites Spektrum an Waren, die in erster Linie der Grundversorgung dienen und nach Möglichkeit im direkten Umfeld unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten produziert werden.

 

So wird der Einkauf transparent gemacht, was dem Anspruch des nach wie vor ehrenamtlich aktiven Teams gerecht wird, einen verantwortlichen Umgang mit Ressourcen zu fördern. Das zieht sich hin bis zum ausgeschenkten Kaffee, der selbstredend aus fairem Handel stammt.

Das zehnjährige Bestehen darf wohl auch deswegen kräftig gefeiert werden, weil es nicht selbstverständlich ist, dass sich ein derart ambitioniertes Projekt über einen so langen Zeitraum etabliert. Ähnliche Ansätze an anderen Orten sind im vergangenen Jahrzehnt nach kurzer Zeit wieder verschwunden und selbst lange Zeit etablierte Märkte haben es schwer, sich in den kleinen Orten zu halten.

Einen Besuch ist der feine Wochenmarkt in Friedrichsdorf auf jeden Fall wert – an jedem Donnerstag in der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr. Dann ist es übrigens auch möglich, ganz zwanglos in der Johanneskirche einzukehren, die den Mittelpunkt des Marktplatzes bildet. Sehr beliebt ist auch die wöchentliche »12-Minuten-Andacht« mit Pfarrer Alexander Kellner, die donnerstags regelmäßig zahlreiche Besucher anlockt. Auch das ist einer von vielen Aspekten, die man hier einfach einmal miterleben sollte!

Fotos: Friedrichsdorfer Wochenmarkt
Text: Benedikt Hensdiek