Wendepunkt II

Zu Besuch in den Mansergh Barracks

Im Juli haben wir uns sehr bild-intensiv mit dem Thema Konversion, vor allem aber konkret mit den durch den Abzug der Briten frei werdenden Flächen am Gütersloher Flughafen beschäftigt. Das große Interesse an den Einblicken hat uns gezeigt, dass hier ein klarer Bedarf an Information besteht und sehr viele Gütersloher noch nie einen Einblick in die Gelände bekommen haben. Ein Grund mehr, in diesem Monat auch die zweite, wesentlich kleinere frei werdende Fläche zu betrachten: Die Mansergh Barracks an der Verler Straße.

Doch damit nicht genug, reichen wir noch ein echtes Highlight nach! Wir haben bisher einmalige Flugaufnahmen von beiden Arealen zu einem spektakulären Film zusammengeschnitten. Versprechen können wir schon im Vorfeld: Bei einigen Bildern stockt einem der Atem ob der Größe und Weitläufigkeit vor allem am stillgelegten Flughafen. Das Anschauen der Filme wird begeistern!

Ähnlich großzügig, aber mit 37 Hektar wesentlich kleiner als das Flughafengelände (344 Hektar) präsentieren sich die Mansergh Barracks beim Betreten über den zentralen Eingang an der Verler Straße, Nähe der Kreuzung Verler Straße/Stadtring Sundern. Etwas holprig geht es über das dunkle Kopfsteinpflaster entlang einiger Wachposten auf das Gelände. Geprägt ist das Bild durch die vielen blockartigen Kasernenbauten und deren dunklen Backsteinfarben. Wohngebäude, Lager und Werkstätten stehen aufgereiht entlang der markanten Straßen.

Erbaut wurde die Kaserne im Jahr 1935 zeitgleich mit dem Bau des Flughafens auf dem damaligen Stadtwald als Nachrichtenkaserne der Luftwaffe. Nach dem zweiten Weltkrieg zogen auch hier britische Army-Einheiten ein, die noch bis spätestens 2020 hier stationiert sind. 

Das liegt unter anderem daran, dass auf dem Gelände zwei Schulen untergebracht sind. Neben der Haig School, einer »primary school« für Kinder bis elf Jahren, ist das die King’s School für Schüler zwischen elf und achtzehn Jahren. Einige der Schüler reisen werktäglich mit Bussen aus Bielefeld, Herford oder Münster an. Seit 1994 bestehen zudem für rund 80 Schüler Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Schulgelände.

Nicht nur für die Schüler interessant, fallen uns die riesigen Sportanlagen auf. Ein Kunst- und mehrere Naturrasenplätze umfassen Spielfelder für Rugby, Fußball, Cricket und Hockey, dazu gibt es Netball- und Tennisplätze. Das gepflegte Grün hinterlässt eine ganz andere Wirkung, als das naturbelassene Areal an der Marienfelder Straße.

Begeistert hinterlässt uns das Offizierskasino, eines der schönsten Gebäude in Gütersloh. Schieferbedeckt mit hohen Sprossen-Fenstern und einem turmartigen Eingangsbereich. Absolut erhaltenswert! Wir sind gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Monate und Jahre und freuen uns auf die Möglichkeiten, die sich hier ergeben.