Es gibt sie noch: Menschen, die sich fernab der unendlichen digitalen Weiten regelmäßig treffen und Gesellschaftspiele spielen. Sie sind es, für die Uwe Rosenberg und viele andere die Spiele erfinden und gemeinsam mit den Verlagen auf den Markt bringen. Ein guter Anlass, sich mit ihm einmal den »Offenen Spieletreff Gütersloh« anzusehen.
Unser Ziel ist das Spexarder Bauernhaus in der Lukasstraße 14. Hier treffen sich alle zwei Wochen donnerstags Spielbegeisterte im Alter von aktuell Anfang 20 bis Mitte 60 in ganz ungezwungener Atmosphäre, um gemeinsam beliebte Spiele zu spielen oder auch Marktneuheiten kennenzulernen und zu testen. Uwe Rosenberg ist dabei in der Runde natürlich kein Unbekannter. Wenn er es zeitlich einrichten kann, ist er gerne als Gast dabei und auch seine Spiele sind neben vielen anderen natürlich regelmäßiger Inhalt der Abende.
Gegründet wurde der Spieletreff in den frühen 2000er Jahren von Volker Rücker, damaliges Vorstandsmitglied der bekannten »Bielefelder Spielwiese«. Gespielt wurde bis 2005 in der Familienbildungsstätte Gütersloh, darauf folgend zunächst in den Räumen der Volkshochschule. Im Jahr 2010 folgte dann der Umzug ins Spexarder Bauernhaus, wo durchaus mal bis spät in die Nacht gespielt werden kann. Den Mitgliedern der Gruppe ist dabei wichtig, dass sie kein organisierter Verein, sondern ein offener Treff sind.
Wer mitspielen möchte, ist herzlich willkommen – egal, ob zum einmaligen Reinschnuppern, oder als regelmäßiger Teilnehmer. Bis zu 25 sind es pro Treffen, über 40 sind im Mailverteiler für aktuelle Informationen. Los geht es um 19 Uhr – wie am Abend unseres Besuches auch mit einem lockeren Ankommen. Die Spiele werden von den Teilnehmern mitgebracht und erst einmal auf einem großen Stapel gesammelt. Und wir finden es sehr beeindruckend, welche Vielfalt dabei entstehen kann. Einige »Klassiker« kennen wir aus dem heimischen Spieleschrank, andere Spiele stammen direkt von der letzten Messe. Es sind klassische Brett- und Gesellschaftsspiele, Kartenspiele oder auch komplexe Aufbauspiele für echte Kenner.
Was gespielt wird, entwickelt sich dann ebenso spontan, wie die Gruppenzusammenstellung. Denn die Interessenslagen können durchaus variieren. Eine schnelle Runde nach einem anstrengenden Tag ist ebenso möglich, wie ein anspruchsvolles Worker-Placement Spiel. Auch wer neue Spiele kennenlernen möchte, ist hier natürlich richtig. Die erfahreneren Spieler sind geübt in der Erklärung der Regeln und nehmen »Neulinge« gerne mit in die Runden.
Entsprechend darf sich beim offenen Spieletreff Gütersloh jeder willkommen fühlen und fernab vom digitalen Wahnsinn in einer schönen Runde dem Spielen widmen!
Fotos: Matthias Kirchhoff
Text: Ben Hensdiek