Parkgeheimnisse Teil 3

Der Stadtpark ist mit 170.000 Besuchern jährlich die meistbesuchte Attraktion Güterslohs und lockt Besucher aus ganz Ostwestfalen und sogar darüber hinaus an. Doch selbst in Gütersloh kennt nicht jeder jeden Winkel des Parks. Deshalb stellen wir bekannte und weniger bekannte Stationen im Stadtpark und Botanischen Garten vor, die es auch im Herbst und Winter zu entdecken lohnt. Das ein oder andere Parkgeheimnis ist hier sicher dabei!


Wassererlebnispfad

Der Wassererlebnispfad entlang der Dalke besteht aus 20 Stationen, an denen in anschaulicher Weise die ökologische und ökonomische Bedeutung des Was­sers und seine vielfältige Nutzung dargestellt werden. Drei dieser Stationen – wenn man die unmittelbar benachbarten Mühlen Avenstroth am Parkbad und Meiers Mühle mitzählt, sogar fünf – befinden sich innerhalb des Stadtparks:


Station 6: Avenstroths Mühle – Wasserkraft als regenerative Energie

Station 7: Luftbad Prießnitz-Insel – Tiere und Pflanzen im und am Wasser

Station 8: Alte Badestelle/Kurhaus Güthenke – Gesundheit, Baden, Kneippen

Station 9: Stadtpark – Still- und Fließgewässer als Lebensräume, Wasservögel

Station 10: Meiers Mühle – Mühlen in der Stadtgeschichte

 

Maulwurfshügel auf der Großen Wiese

Für Rasenästheten ist es ein grausames Bild: Die Große Wiese im Stadtpark mit Maulwurfshügeln übersät. Hunderte, ja Tausende kleiner Erdhaufen zeugen vom lebhaften Betrieb unter der Grasnarbe: Bis zu 20 Hügel häuft ein einzelner fleißiger Maulwurf an nur einem Tag auf. Die Stadtgärtner schätzen, dass zu Höchstzeiten rund 10.000 Maulwurfshügel im Stadtpark zu finden sind. Ein Ärgernis? Die Hügel stören sicherlich das Erscheinungsbild eines Parks. Andererseits sind Maulwürfe, wenn man die Ästhetik unberücksichtigt lässt, für den Park nicht schädlich – im Gegenteil. Die Insektenfresser verspeisen in großen Mengen Larven von Wiesenschnaken und Engerlinge des Junikäfers, was die Stadtgärtner zu schätzen wissen. Schließlich ernähren sich diese Insekten von Gräser- und Krautwurzeln und können den Rasen weitaus schlimmer schädigen, als es Maulwurfshügel tun. Engerlinge setzen auch Baumwurzeln zu und können ganze Buchen zu Fall bringen. Mit ihrem Tunnelbau sorgen Maulwürfe zudem für eine gute Bodenbelüftung und verhindern, dass sich Staunässe bildet. Wo Maulwurfshügel zu finden sind, ist im wahrsten Sinn Leben im Boden – sie zeigen, dass der Park ein gesundes Biotop ist!

Flamingos

Die Bronzeskulptur »Flamingos« findet sich an einem kleinen Tümpel vor dem Eingang zum Lavendelgarten im Botanischen Garten. Das Kunstwerk schuf der Gütersloher Bildhauer Bruno Schmitz (1920–2013) zum Jubiläum des 50-jährigen Bestehens des Botanischen Gartens im Jahr 1959. Ursprünglich stand es auf einer Rasenfläche und war ein viel fotografiertes Motiv, auch auf Postkarten. Schmitz entstammte einer Gütersloher Steinmetzfamilie und besuchte die Werkkunstschule Bielefeld. Ab 1955 war er freiberuflich in einem Atelier im Landkreis Holzminden tätig. Er gestaltete zahlreiche Kunstwerke und Altäre für Kirchen. Sein bekanntestes Werk dürfte der Münchhausen-Brunnen mit dem halbierten Pferd in Bodenwerder sein. Schmitz starb 92-jährig in Gifhorn.

Text: Matthias Borner
Fotos: Daniela Toman