Der Stadtpark ist mit 170.000 Besuchern jährlich die meistbesuchte Attraktion Güterslohs und lockt Besucher aus ganz Ostwestfalen und sogar darüber hinaus an. Selbst in Gütersloh kennt nicht jeder jeden Winkel des Parks. Deshalb stellen wir bekannte und weniger bekannte Stationen im Stadtpark und Botanischen Garten vor, die es auch im Herbst und Winter zu entdecken lohnt. Das ein oder andere Parkgeheimnis ist hier sicher dabei!

Ein Denkmal in Gestalt eines Findlings erinnert an die für Preußen siegreiche Völkerschlacht bei Leipzig. Unter einem Eisernen Kreuz ist die Inschrift »1913 – Den Helden von 1813« eingemeißelt. Hunderte Stadtparkbesucher ließen sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor diesem sogenannten Heldengedenkstein fotografieren, um ihre vaterländische Gesinnung zum Ausdruck zu bringen. Damals krönte ein pompöser Rundbau aus Eichenbalken das Mini-Monument, außerdem lagen rund um das Denkmal Findlinge mit den Namen der Armeekorpsführer. Wer gut hinsieht, entdeckt: Der Stein von Generalfeldmarschall von Blücher (»Marschall Vorwärts«) ist noch erhalten. Um 1958 wurden die Holzbalken wegen Baufälligkeit abgerissen. Mit der Zeit verschwand der Stein im dunklen Eibendickicht.

 

So recht will niemand mehr der „Helden von 1813“ gedenken. Das heißt, doch: Bereits im letzten Jahr wurde mit nicht-städtischen Mitteln das Denkmal wieder herausgeputzt und das Eiserne Kreuz erneuert. Der edle Spender möchte anonym bleiben.

Sichtachsen gehörten von Beginn an zu einem Gestaltungselement des Gütersloher Stadtparks. Eine unerwartete Fernsicht hat man vom kleinen Rondell an der Liebeschlösser-Brücke über den Dalke-Altarm am Kurhaus Güthenke. Im Kleinen finden sich solche Sichtachsen im Botanischen Garten, speziell im Heckengarten und in den Laubengängen.

Der Botanische Garten ist in rund ein Dutzend Themengärten unterteilt. Einer davon ist der Asterngarten. Dort wachsen zwar nicht nur Astern, aber wer diesen Parkteil jetzt im Herbst besucht, kann die Namenswahl nachvollziehen. Farbschwerpunkte der Pflanzungen rund um die 1957 geschmiedete Sonnen­uhr sind weiß, blau und rosa.

Fotos: Daniela Toman
Text: Matthias Borner