Modus Consult präsentiert: Dein Gütersloh
Der Modus Consult Startup-Preis
Unternehmen:
topocare GmbH
Alter:
2,5 Jahre
Konzept:
Entwicklung von Maschinen und Geotextilien für effizientere Methoden im Damm- und Deichbau.
»Damm- und Deichbau standen im Mittelpunkt. Unsere Technik eignet sich zudem für den Dünenschutz, für den Böschungsbau oder zur Überbauung weicher Untergründe.«
Als zweites Startup-Unternehmen welches sich um den Gewinner-Modus Startup-Preis beworben hat, geht die »topocare GmbH« an den Start. Das Unternehmen mit Sitz in Gütersloh wurde im Oktober 2012 von Roland Draier, Michael Schulz, Josef Marx, Burkhardt Arnold und der Christoph Mohn Internet Holding GmbH gegründet, und kann sich trotz der bisher erst kurzen Lebensdauer auf die Fahne schreiben, für eine Weltneuheit verantwortlich zu sein.
Das Produkt welches sie vorstellen wollen, ist der »topomover«. Hinter diesem kuriosen Namen steht eine extrem effiziente und praktische Maschine, welche in einigen Jahren den Damm- und Deichbau, sowie den Katastrophenschutz bei Hochwasser komplett revolutionieren könnte. Der »topomover« ermöglicht es nämlich, innerhalb kürzester Zeit und mit wenig Aufwand ein festes, wasserundurchlässiges, und sicheres Fundament für den Bau eines Deiches oder Dammes zu errichten. Hierzu wird ein schüttfähiges Füllmaterial, meistens Sand, durch ein Rohr geschüttet, während gleichzeitig drei Lagen Geotextil abgewickelt werden.
Bei genügend Vorschub entsteht so ein nahtlos geschlossener Endlosschlauch, welcher dann bis zu einem Meter Durchmesser betragen kann.
Angelehnt an den Namen des Unternehmens und an den »topomover«, wurden die Geotextilschläuche auf den Namen »topotubes« getauft.
Eine Aufstellung des Unternehmens zeigt dabei schon die massiven Vorteile der neuen Technik: Während sechs THW-Helfer zur Errichtung eines 100 Meter langen und circa einem Meter hohen Sandsackwalls etwa 70 Stunden benötigen und Kosten in Höhe von ca. 11.000€ verursacht werden, schafft der »topomover« die gleiche Strecke mit nur 2 Arbeitern in weniger als einer Stunde. Die dabei entstehenden Kosten belaufen sich hierbei nur auf 800€, und die Standfestigkeit ist zudem deutlich höher. Durch diese Kosteneinsparungen würde sich ein Kauf eines »topomovers« schon nach nur 5,6 Kilometern amortisiert haben.
Entwickelt wurde die Technologie maßgeblich von Gesellschafter Roland Draier vom Ingenieurbüro Draier aus Gütersloh sowie der Firma Löseke & Marx Maschinen- & Anlagenbau GmbH aus Paderborn. Die Aufgabe, der sie sich dabei gestellt hatten, sei es gewesen, breitere und somit sicherere Deiche zu ermöglichen. Um auch eine geringere Aufstandsfläche bei höherer Sicherheit zu gewährleisten, kam man dann darauf, ein beliebiges Schüttgut in einen gewickelten Endlosschlauch zu füllen und diesen gleichzeitig zu verlegen.
Durch die Mitarbeit im Spitzencluster it’s OWL hat topocare nun eine Simulationsumgebung geschaffen, um seinen topomover, aber auch andere Schutzmaßnahmen, optimal in den Hochwasserschutzprozess zu integrieren. Durch eine Prozessmodellierung konnten die einzelnen Arbeitsschritte und Akteure optimal aufeinander abgestimmt werden, um im Katastrophenfall schnell und effizient reagieren zu können. So können Zeiten, Kapazitäten und Kosten eines Einsatzes ermittelt werden und hiermit ideale Hochwasserschutzkonzepte aufgestellt werden.
Die Simulation geht soweit, dass sich konkrete Notfall- und Einsatzpläne für den örtlichen Katastrophenschutz ableiten lassen. Mit der Simulationssoftware, die zusammen mit der FHDW und dem Fraunhofer IPT entwickelt wurde, geht topocare einen neuen Schritt und wird in Zukunft auch Hochwasser- schutz-Planung und Beratung anbieten.