Kaum ist das neue Jahr angebrochen, startet Carl auch schon mit einer neuen Serie durch. In »Mein OWL 2017« wird Carl Tipps und Anregungen für kleinere oder größere Ausflüge geben und zeigen, was Ostwestfalen zu bieten hat. In verwinkelten und fast vergessenen Ecken entdeckten wir allerhand interessante Sehenswürdigkeiten, Museen sowie Burgen oder Klöster. Da wird auch noch der ein oder andere eingefleischte Ostwestfale staunen, was seine Heimat so hergibt. Es lohnt sich also, die eigene Region zu erkunden und dabei viel Neues zu erfahren ohne »weit raus« fahren zu müssen.


LWL-Industriemuseum-Glashütte Gernheim

Die Kunst des Glasmachens ist an der Weser zu Hause. Viele Mundblashütten stellten hier früher Glas für den Weltmarkt her. Im Gernheimer Glasturm, dem Originalschauplatz von 1826, können Besucher täglich erleben, wie Glasmacher mit Pfeife, Holzform und Schere aus der glühenden Glasmasse Gefäße herstellen. Gleich nebenan werden die Gläser durch Schliff und Gravur veredelt.

Große Teile des frühindustriellen Fabrikdorfs Gernheim im heutigen Petershagen sind erhalten geblieben. Auf mehreren Etagen wird die Produktion von Hohl- und Flachglas erklärt. Darüber hinaus, zeigen rund 2.000 Ausstellungsstücke, wofür Gefäße aus dem vielseitigen Material gebraucht wurden.

Nähere Infos gibt es unter
www.lwl.org/industriemuseum/standorte/glashuette-gernheim


Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Bad Oeynhausen

Das ehemalige Wohnhaus des Kommunalpolitikers, Dichters und Stadtchronisten Paul Baehr wurde nach seinem Tod zum deutschlandweit einzigen Märchenmuseum. Es geht zurück auf die Märchensammlung von Dr. Karl Paetow.

Bis heute werden dort Sammlungen zu Märchen, Sagen und Fabeln präsentiert. In der Dauerausstellung im Erdgeschoss wird an bekannten Beispielen erläutert, wer Märchen und Sagen geschrieben hat und wovon diese handeln. Hier begegnet man nicht nur den bekannten Gestalten aus den Märchen der Brüder Grimm, vor allem wird ein allgemeiner Überblick geboten. Wechselausstellungen zu kultur- und kunstgeschichtlichen Aspekten im Obergeschoss ergänzen die Dauerausstellung.

Weitere Infos gibt es unter www.badoeynhausen.de/index.php


Wewelsburg Büren

Die Wewelsburg, in ihrer einzigartigen Dreiecksform, ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes, Im Stil der Weserrenaissance erbaut, liegt sie hoch über dem Almetal auf einem Bergsporn. Heute befindet sich im ehemaligen Jagdschloss das modernisierte Historische Museum des Hochstifts Paderborn, welches die Geschichte der Burg und der Region erlebbar macht. Im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz befindet sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 und zeigt die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“.

Nähere Infos gibt es unter www.wewelsburg.de


Benediktinerinnen-Abtei Varensell

In dem 1902 gegründeten Kloster leben heute ca. 50 Schwestern nach der Regel des Ordensgründers Benedikt. Gebet und Arbeit, Zurückgezogenheit und Gastfreundschaft prägen ihr gemeinsames Leben. Die Kirche ist seit der Gründung zugleich Kloster- und Gemeindekirche. Jeder, der Stille sucht und Abstand vom Alltag gewinnen möchte ist auf einen Besuch eingeladen. An der Gottessuche der Schwestern teilhabend, kann der christliche Glaube erlebt werden oder der eigene Raum gefunden werden, um selber zu Gott zu gelangen.

Weitere Infos gibt es unter www.abtei-varensell.de


Marta Herford

Eines der innovativsten Museumsbauten weltweit eröffnete 2005: Frank Gehrys Marta in Herford. Diese dekonstruktivistische Raumskulptur, mit ihrer Choreographie der Volumen, den stürzenden und aufragenden, wirbelnden Formen beherbergt ein ganzes System aus Ausstellungsräumen, Veranstaltungsforen, Gastronomie, Shop, Seminarräumen und Büros. Marta Herford ist ein lebendiger Ort der Begegnung zum interkulturellen Dialog.

Im Inneren ist das Ausstellungskonzept der Wechselschauen auf einen spannenden Diskurs der traditionell getrennten Bereiche Kunst, Design und Architektur ausgerichtet. Bis zum 5. Februar läuft noch die Ausstellung »Der fremde Raum - Angriffe, Verwandlungen, Explosionen«. »Anders Petersen – Retrospektive« ist noch bis zum 12. März zu sehen.

Weitere Informationen gibt es unter www.martaherford.de


Fürstliches Residenzschloss Detmold

Das fürstliche Residenzschloss Detmold war vom 16. Jahrhundert bis 1918 Sitz der regierenden Grafen und Fürsten zur Lippe und ist immer noch Stammsitz der Familie. Die verschiedenen pompösen Räumlichkeiten geben Einblicke in die Epochen der Renaissance, des Barocks bis hin zur Moderne.

Weitere Höhepunkte sind die Jagdwaffenausstellung, die Waffen aus vier Jahrhunderten präsentiert oder flämische Gobelins aus dem 16. Jahrhundert, die die Taten und Feldzüge Alexanders des Großen thematisieren.

Nähere Informationen gibt es unter www.schloss-detmold.de


Zisterzienkloster Marienfeld

Das 1185 gegründete Zisterzienserkloster Marienfeld war bis zu seiner Auflösung 1803 eines der bedeutendsten Klöster Westfalens, dessen geistlicher Einfluss im westfälischen Raum weithin spürbar war. Herausragendes Zeugnis zisterziensischer Baukunst ist die spätromanische Abteikirche, deren Architektur andere bedeutende Kirchbauten in der Region Westfalen und im Ostseeraum nachhaltig beeinflusst hat. Zusammen mit dem barocken Abteigebäude, das im Westen an die Kirche grenzt, der alten Klosterkirche sowie den Wirtschaftsgebäuden ist die Gesamtanlage des Klosterhofes eine Oase der Ruhe und Entspannung.

Weitere Informationen gibt es unter www.kloster-marienfeld.de


Herforder Münster

Das Herforder Münster war die Kirche des reichsunmittelbaren Frauenstifts und die Urpfarrkirche Herfords. Das ab 1220 unter der Äbtissin Gertrud II. zur Lippe über einem ottonischen Vorgängerbau im spätromanischen Stil erbaute Münster ist der erste Großbau einer Hallenkirche in Norddeutschland mit hoch- und spätgotischen Anbauten in den Dimensionen einer Bischofskirche. Die Seitenschliffe sind genauso hoch wie das Mittelschiff und erzeugen dadurch eine eindrucksvolle Raumwirkung. Dieser Bau war Vorbild für viele Kirchenbauten des gleichen Typs und gab wesentliche Impulse zur Verbreitung der Gotik.

Nähere Informationen gibt es unter www.herfordmitte.de

 

Fotos: Kreismuseum Wewelsburg
Text: Ben Hensdiek