»Volljährig! Und jetzt?«
»Was kommt nach der Schule?«
»Wie will ich später einmal leben? Wer zeigt mir den Weg?«
»Wo bekomme ich Unterstützung? Wer weiß das?«
»Ausziehen von zu Hause. Welche Wohnmöglichkeiten gibt es für mich?«
»Wer kümmert sich um mein Kind, wenn ich mal nicht mehr kann?«
Mit diesen und anderen Fragen müssen sich Menschen mit Behinderung und ihre Familien immer wieder auseinandersetzen, denn die Zukunftsplanung von Menschen mit geistiger Behinderung und gegebenenfalls weiteren Behinderungen stellt oft eine große Herausforderung für die Betroffenen dar. Auf der Suche nach entsprechenden Informationen ist es nicht leicht, sich in der Unterstützungslandschaft zurecht zu finden und die Antworten zu bekommen, die einem wirklich weiterhelfen.
Die Lebenshilfe Gütersloh begegnet diesem seit vielen Jahren bestehenden Bedarf an umfassender Beratung und hat mit der Unterstützung von der Aktion Mensch seit dem 1. April 2017 eine Beratungsstelle geöffnet, deren Beratung sich nicht nur auf die Beantwortung von Fragen zu möglichen Leistungsbezügen erstreckt, sondern, wenn gewünscht, auch umfassend bei der Lebensplanung eines Menschen mitwirkt. Hierfür orientieren sich die beiden Beraterinnen Jacqueline Kawekji und Heidi Behr an dem Konzept der »Persönlichen Zukunftsplanung«, welches den Menschen mit all seinen Bedürfnissen und Bedarfen, aber auch mit all seinen Ressourcen in den Mittelpunkt stellt.
Gemeinsam mit den Ratsuchenden wollen sie Lösungen zur Verwirklichung der individuellen Lebensträume- und planungen finden. Hierbei erstreckt sich die Beratung nicht nur auf die Angebote der Lebenshilfe, sondern bezieht auch andere Angebote mit ein, wenn diese zur Verwirklichung der persönlichen Lebenspläne des Einzelnen beitragen können. Ein besonderes Anliegen der Beratungsstelle ist es daher, auch mit anderen Trägern und Institutionen in Kontakt zu treten und zusammenzuarbeiten. Eine weitere Besonderheit des Beratungsangebotes der Lebenshilfe Gütersloh ist die aktive Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung als sogenannte »Peer-Unterstützer« am Beratungsprozess.
Die geschulten Co-Berater sind dazu bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere Menschen mit Behinderung weiterzugeben und bieten somit eine Beratung auf Augenhöhe. Die Mitarbeit von Peer-Unterstützern zu spezifischen Fragestellungen ist eine wertvolle Ergänzung im gesamten Beratungsprozess.
Wie all das genau aussieht, kann man sich in einer aufwändigen Gemeinschaftsproduktion von Lebenshilfe und GüterslohTV auch im Film ansehen. Hier wird die Nähe zu den Menschen mit Behinderung und ihren Familien deutlich, die maßgeblich für den Erfolg des Beratungsangebotes ist. Es lohnt sich also, den QR-Code zu scannen oder alternativ den angegebenen Link im Browser einzugeben und sich hier informieren zu lassen!
Folgenden Fragestellungen werden in der Beratungsstelle bearbeitet:
· Allgemeine Sozialberatung
· Grundsicherung und Eingliederungshilfe
· Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung
· Entlastungsleistungen für Angehörige
· Inklusion im Beruf und der Freizeit
· Vermittlung weiterer Hilfen
· Individuelle Lebensplanung
· Stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfen
· Und Vieles mehr…
Die Lebenshilfe begleitet und fördert im Kreis Gütersloh Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit Behinderungen sowie Kinder mit und ohne Entwicklungsverzögerungen und deren Familien durch vielfältige Angebote in den Bereichen:
· Frühförderung
· Ambulantes und stationäres Wohnen
· Entwicklung neuer bedarfsgerechter Wohnformen
· Freizeit, Sport und Reisen
· Familie, Jugend und Schule
· Ehrenamtskoordination
· Beratung
Fotos und Film: GüterslohTV
Text: Benedikt Hensdiek