Im Nato-Oliven Anstrich ragt er mit einer trapezförmigen Kuppel zwischen den weiten Flächen empor: Der Tower auf dem Flugplatz Gütersloh – bis 1993 Royal Air Force Station Gütersloh – beherbergte seit der Eröffnung im Jahre 1937 die Flugleitung . Was hier wohl vor sich ging? Carl hat einige interessante Fakten rund um den ehemaligen Kontrollturm auf Lager.

Nördlich der Start- und Landebahn, die in den vorherrschenden Windrichtungen Ostwestfalens ausgerichtet ist, liegt der Flugplatz-Tower. Während die unteren Geschosse weitestgehend aus den 30er Jahren erhalten blieben, erhielt der Kontrollturm seine charakteristische Glaskuppel erst Mitte der siebziger Jahre. Von hier aus konnten alle Bewegungen auf der Start- und Landebahn sowie der Fahrzeug-Verkehr rund um die Landebahn (per Ampelschaltung) koordiniert werden. Die schräg auskragenden Scheiben sorgten dafür, dass Reflexionen der Bildschirme und Bedienelemente der Konsolen bei Nacht minimiert wurden.

 

Aufgeklebte Landmarken erleichterten die Orientierung. Noch heute weisen sie in Richtung des Bielefelder Fernsehturms oder der Zementwerke in Beckum. Seine Nato-Olive Farbe erhielt das ursprünglich rote Backsteingebäude übrigens erst Ende der 1970er Jahre, damit die Konturen der Gebäude aus der Ferne schwerer zu erkennen waren.

Der größte Teil der Lotsen saß in einem verdunkelten Raum im zweiten Geschoss vor Radarbildschirmen und erteilte den Piloten der an- und abfliegenden Maschinen per Funk Anweisungen. Bis zum Abzug der Hubschrauber vom Typ Westland Lynx, des Army Air Corps, im Jahr 2013 wurde der Tower von einer kleinen Einheit Royal Air Force Soldaten bemannt. Im Anbau des Gebäudes befanden sich weiterhin Büros und Tresorräume für die Verwaltung und die Flugplatzfeuerwehr. Der Tower war aufgrund seiner Wichtigkeit für den Flugbetrieb ein gesonderter Sicherheitsbereich, der nur von autorisiertem Personal betreten werden durfte.