»Backe, backe Kuchen« oder »In der Weihnachtsbäckerei« – kaum eine hauswirtschaftliche Tätigkeit wurde einprägsamer in das deutsche Liedgut aufgenommen, als die Zubereitung der süßen Leckereien aus dem Ofen. Tatsächlich ist die Adventszeit die Zeit, in der wir liebend gerne Rezepte wälzen und vom Klassiker bis hin zum Exoten alles aufs Backblech bringen, was süß ist. Das macht Spaß – und kann sich zu einer wahren Ganzjahres-Leidenschaft entwickeln! So zumindest ist es Claudine Clarke-Johnson ergangen, die im zu Ende gehenden Jahr ihre ganze Kreativität in die Produktion beeindruckender Torten gesteckt hat.

Um die Geschichte hinter den Kunstwerken aus Mehl und Butter, Zucker, Eiern und viel Liebe zum Detail zu erfahren, haben wir Claudine an ihrem Stand auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt besucht. Auch hier lebt sie den Traum vom gemütlichen Weihnachten bei selbstgemachten heißen Getränken und Kerzenschein. Die leckeren Gebäcke allerdings findet man hier nicht – denn die bleiben bis auf Weiteres guten Freunden und der Familie vorbehalten. Was hinter der Leidenschaft des Backens steckt verrät sie uns natürlich trotzdem.

»Eigentlich bin ich in der falschen Zeit geboren«, schmunzelt sie zu Beginn unseres Besuches. Sie liebt alles, was »typisch Mädchen« ist. Vor allem aber liebt sie es, die perfekte Hausfrau zu sein. Die Arbeit in der Küche gehört für sie einfach dazu. Schon immer hat sie gerne gekocht und in den vergangenen Jahren für ihre Weinbar »VINUS« auch regelmäßig gebacken. Die aufwändigen Obsttorten waren hier bei den Gästen der Renner. Die bunten, kreativ umgesetzten Torten kamen dann Anfang des Jahres hinzu – und haben bereits vielen lieben Menschen aus ihrem Umfeld eine große Freude bereitet.

 

Erstes Motiv war Hund Rosie, den Claudine Clarke-Johnson einfach aus Spaß modellierte und auf eine Torte in grellem Pink setzte. Für die nötigen Inspirationen bedient sie sich an modischen Elementen, die ihr überall in die Hände fallen. Einen verspielt-kitschigen Touch versucht sie dabei gar nicht zu verstecken – und genau das macht die Torten zu wunderbar stimmigen Kunstwerken.

Ein echter viraler Erfolg bei Facebook war das Überraschungsmeisterwerk, das ihren Vater Roger Clarke-Johnson mit seinem Kontrabass abbildet – stilecht mit seinem Lieblingscocktail »Mint Julep« in der Hand und dem Schriftzug #PartyLikeRoger, der sich auf die Bühnenshows der Gütersloher »Sazerac Swingers« bezieht. Gut drei Tage braucht so eine besondere Kreation vom Backen der Böden über die Füllung bis zur Vollendung der Dekoration mit farbenfrohem Fondant. Dass sich überhaupt jemand traut, die Torten zu essen, mag man sich gar nicht vorstellen.

Ausnahmslos alle Torten sind übrigens aus der Freude heraus entstanden, einem lieben Menschen eine Freude zu machen. Beim Blick auf die rosafarbene Prinzessinnentorte zum dritten Geburtstag von »Emilia« oder die hellblaue Torte zur Geburt von »Titus« darf man sich sicher sein, dass dieses Ziel auch erreicht wurde.

Fest steht zudem, dass es bei Claudine im kommenden Jahr noch viele weitere Torten geben wird. Denn wenn die Leidenschaft fürs Backen die klassische »Weihnachtsbäckerei« weit übersteigt, ist jeder Tag ein guter Tag für eine Torte. Carl wünscht schon jetzt einen guten Appetit!

Text: Ben Hensdiek
Bilder: Gütersloh TV