Passend zur schönen Jahreszeit, wenn die Wiesen und Wälder bis zum Horizont in einem satten Grün erstrahlen, zieht es Carl an die Grenze von Münsterland und Ostwestfalen, nach Harsewinkel. Diesmal geht es allerdings nicht auf einen Ausflug in die Binnendünen der Boomberge oder an die Ems, sondern auf eine Reise durch die grüne »Mähdrescherstadt«. Ein besonderes Fleckchen in unserer Heimat, das jede Menge Vielfalt für Einwohner und Besucher aus dem Umkreis parat hält. Und die wollen wir ab sofort gemeinsam mit euch entdecken. Wir wollen das Stadtleben aufmischen, faszinierende Orte von Marienfeld bis Greffen entdecken und dem lokalen Handel den Rücken stärken. Dafür schütteln wir dem Spökenkieker am Place des Andelys die Hand und erzählen eure Geschichten – und das auf 32 Seiten, jeden Monat aufs Neue.

Für die erste Ausgabe geht es in den Stadtkern und wir steigen zwischen der katholischen Pfarrkirche St. Lucia, Froschbrunnen und dem Marktplatz hoch in die Lüfte. Der Hahn auf dem charakteristischen Spitzdach des Westturms der katholischen Pfarrkirche lässt seine Blicke, genau wie wir, über Harsewinkel schweifen. Von hier aus hat man zugegebenermaßen einen wunderbaren Blick über die Dächer Harsewinkels. Blicken wir weiter über die westfälische Bucht und die Stadt Harsewinkel mit ihren Ortschaften, entdecken wir einen interessanten Mix aus kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie einigen Globalplayern. Rund um den Alten Markt und den Kirchplatz mit der kreisförmigen Bebauung laden die vielen inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften zum Stöbern zwischen modischen Sommeroutfits, schönen Düfte und edlen Schmuckstücken ein und Dienstleister versorgen uns mit trendigen Haarschnitten, knusprigen Backwaren, tollen Ideen für die Innenausstattung und natürlich mit leckeren internationalen Gerichten. Wir sind beeindruckt von der Innovationskraft des heimischen Einzelhandels und der angesiedelten Branchen: Nahrung und Genuss, Recycling, Werkzeug- und Maschinenbau und Automatisierungstechnik. Ein starker Industriestandort inmitten von schönen Wäldern, weiten Feldern und unzähligen Wanderwegen.

Wir erfahren, dass mehr als 80 Prozent des Stadtgebiets aus saftigem Grün besteht. Wandert man vom Kirchplatz entlang des Dichterbrunnens am Gymnasium, sind wir schon mittendrin in einer grünen Oase. Im Moddenbachtal kann man es sich mit einem Picknickkorb auf der Wiese gemütlich machen oder das Wasserspiel am Schwanenteich begutachten. Der große Spielplatz ist ein Ort für kleine Abenteuer. Und auch für Sportbegeisterte hat der Park mit Fußballfeld und Halfpipe so einiges zu bieten – und das nicht erst seit gestern. Bereits seit 1960 verfügt Harsewinkel über ein Freibad, 1983 folgte die Erweiterung des Hallenbads.

Ob Sommer oder Winter, der Badespaß bleibt hier nicht aus! Balljongleure und Leichtathletik-Liebhaber zieht es ins Moddenbachtal-Stadion. Sportabzeichen, Fußballtraining oder Schulsport: Hier ist jeden Tag was los! Wir wollen auch in die kleineren Ortschaften Marienfeld und Greffen blicken, die seit der Gebietsreform 1973 zur Stadt Harsewinkel gehören. Besonders beeindruckt uns der Klosterhof mit der 800 Jahre alten Klosterkirche.

 

Betritt man den Klosterhof durch den Torbogen findet man sich in einer Oase der Ruhe und Idylle wieder. Auch der Name Marienfelds ist übrigens der Geschichte des Klosters zu verdanken. Gründet wurde das Kloster nämlich unter dem Namen »Campus Sanctae Mariae«, was übersetzt so viel heißt wie »Feld der Heiligen Maria«.

Die kleine Gemeinde in unmittelbarer Nähe zur Stadt Harsewinkel zieht uns aber nicht nur mit dem wunderschönen Marienfelder Klostergelände in ihren Bann. Entlang des Lutterstrangs, des Hühnermoors und auf unzähligen »Pättkes« lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad wunderbar die Natur entdecken. Bei unserem Streifzug durch Marienfeld kommen wir auch an dem weitläufigen Gelände des  beliebten Golfclubs vorbei. Hier wird an 18 Löchern generationsübergreifend gespielt. Golfclub, Schützen- oder Heimatverein: Durch das rege Vereinsleben steht das Klosterdorf nie still! Das neue Bürgerhaus an der Klosterstraße ist in Zukunft sicher ein beliebter Treffpunkt.
Der Titel goldenes Dorf, mit dem sich Marienfeld nach dem Gewinn des Landeswettbewerb »Unser Dorf soll schöner  werden« im Jahr 1983 bezeichnen darf, trifft es auch heute noch bestens, wie wir finden.

Greffen ist die kleinste Gemeinde Harsewinkels und sehr landwirtschaftlich geprägt. Davon zeugen die weiten Felder und Wiesen, zwischen denen wir viele Höfe entdecken. Auch Teile des Häuserkreises rund um den Johannesplatz und die neugotische Pfarrkirche St. Johannes erinnern uns an das alte dörfliche Leben. Noch heute spürt man bei einem Besuch des kleinen Dorfs das enge Zusammengehörigkeitsgefühl der Greffener. Wir staunen nicht schlecht über den natürlich breiten Flussverlauf der renaturierten Ems zwischen der Beelener Emsbrücke und der Brambrücke. Im Wasser und auf vielen kleinen steinernen Inseln entdecken wir Wildgänse, Schwalben und sogar eine Nutria. Interessant finden wir auch das Stadtwappen von Harsewinkel, das symbolisch die drei Ortschaften darstellt. Für Harsewinkel steht im oberen linken Drittel ein Pferdekopf. Dies könnte auf einen Lautwandel von »Horsawinkel« auf Harsewinkel zurückzuführen sein. Der Kamm für den Ortsteil Greffen ist einem mittelalterlichen Siegel der Familie de Grevene entnommen. Für Marienfeld steht ein Löwe. Das prächtige Tier war auch das Wappentier des Marienfelder Klostergründers und Edelherrns Widukind von Rheda. Die Skulptur des Kreuzritters Widukind vor der Volksbank in Marienfeld trägt das Kloster symbolisch auf seiner rechten Hand. Aber wofür steht wohl die wellenförmige Verbindung? Wir konnten es uns fast denken. Für Wasser – die Ems und die vielen kleinen Bäche, die sich durch die wunderschöne Natur ziehen.

Seit 2015 wird Harsewinkel übrigens durch ein neues Stadtlogo repräsentiert. Die Bildmarke zeigt ein Quadrat aus dem sich die Initiale Harsewinkels deutlich hervorhebt. Die neun farbigen Quadrate stehen dabei für die Vielfalt Harsewinkels. Natürlich wurden die Farben des Stadtwappens auch im neuen Logo berücksichtigt.

Fotos: Matthias Kirchhoff
Text: Charline Belke