Kung-Fu, Karate, Jiu-Jitsu, Judo: Die Liste an Kampfsportarten ist lang - und von jeder Stilrichtung gibt es noch viele Variationen. Eine davon ist eher unbekannt, aber in Verl nun schon seit 30 Jahren etabliert: die japanische Kampfkunst Aikido. Als wir von dieser Disziplin erfahren, sind wir natürlich gespannt, was sich dahinter verbirgt. Und so haben wir den Kontakt zu Burkhard Stiens gesucht, der Carl daraufhin zu einem Trainingsabend in die Turnhalle der Grundschule »Am Bühlbusch« eingeladen hat.

Burkhard Stiens ist nicht nur Aikido-Lehrer und Abteilungsleiter Aikido beim TV Verl, sondern darüber hinaus seit dem ersten Trainingsabend am 13. Februar 1987 aktiv dabei. Im vergangenen Jahr wurde er vom Bundesverband der Aikido-Lehrer e.V. mit dem hohen und eher seltenen 5. DAN in dieser Kampfkunst ausgezeichnet. Wir treffen an einem Dienstagabend um 20:00 Uhr in der Sporthalle ein. Hier werden gerade die Trainingsmatten zu einem rechteckigen Mattenfeld, der sogenannten »Tatami«, nebeneinander gelegt. An der Längsseite nehmen die Aikidoka - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer - nach Gürtelgraden aufsteigend Aufstellung. Ihnen gegenüber kniet Burkhard Stiens.

Unter seiner Leitung gehört es zum guten Ton, zur Begrüßung und beim Verlassen der Tatami niederzuknien, um sich vor dem Bildnis des Japaners Morihei Ueshib zu verbeugen und damit dem Aikido-Begründer zu danken. Respekt, Achtung und Höflichkeit spielen bei dieser Kampfkunst eine zentrale Rolle. Schließlich wird Aikido in der Gemeinschaft geübt, unabhängig vom Geschlecht oder Alter. Wir lernen, dass Aikido ein Breitensport ist, bei dem jeder von etwa 13 bis 70 Jahren und darüber hinaus mitmachen kann. Egal, ob Frau oder Mann – und auch auf Körperkraft kommt es beim Aikido nicht an. Das Training dient als Ausgleich zum Alltag, um die innere Ruhe wiederzufinden, aber auch, um Ausdauer, Kraft, Koordination und Konzentration zu stärken.

Nach dem Aufwärmen dürfen wir einige Waffenübungen mit dem Langstock, dem sogenannten Aiki-Jo beobachten. An anderen Trainingsabenden werden sie durch das Aiki-Ken, ein Schwert oder auch Bokken Kung-Fu, Karate, Jiu-Jitsu, Judo: Die Liste an Kampf-sportarten ist lang - und von jeder Stilrichtung gibt es noch viele Variationen. Eine davon ist eher unbekannt, aber in Verl nun schon seit 30 Jahren etabliert: die japanische Kampfkunst Aikido. Als wir von dieser Disziplin erfahren, sind wir natürlich gespannt, was sich dahinter verbirgt. Und so haben wir den Kontakt zu Burkhard Stiens gesucht, der Carl daraufhin zu einem Trainingsabend in die Turnhalle der Grundschule »Am Bühlbusch« eingeladen hat.

Burkhard Stiens ist nicht nur Aikido-Lehrer und Abteilungsleiter Aikido beim TV Verl, sondern darüber hinaus seit dem ersten Trainingsabend am 13. Februar 1987 aktiv dabei. Im vergangenen Jahr wurde er vom Bundesverband der Aikido-Lehrer e.V. mit dem hohen und eher seltenen 5. DAN in dieser Kampfkunst ausgezeichnet. Wir treffen an einem Dienstagabend um 20:00 Uhr in der Sporthalle ein. Hier werden gerade die Trainingsmatten zu einem rechteckigen Mattenfeld, der sogenannten »Tatami«, nebeneinander gelegt. An der Längsseite nehmen die Aikidoka - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer - nach Gürtelgraden aufsteigend Aufstellung. Ihnen gegenüber kniet Burkhard Stiens.

 

Unter seiner Leitung gehört es zum guten Ton, zur Begrüßung und beim Verlassen der Tatami niederzuknien, um sich vor dem Bildnis des Japaners Morihei Ueshib zu verbeugen und damit dem Aikido-Begründer zu danken. Respekt, Achtung und Höflichkeit spielen bei dieser Kampfkunst eine zentrale Rolle. Schließlich wird Aikido in der Gemeinschaft geübt, unabhängig vom Geschlecht oder Alter. Wir lernen, dass Aikido ein Breitensport ist, bei dem jeder von etwa 13 bis 70 Jahren und darüber hinaus mitmachen kann. Egal, ob Frau oder Mann – und auch auf Körperkraft kommt es beim Aikido nicht an. Das Training dient als Ausgleich zum Alltag, um die innere Ruhe wiederzufinden, aber auch um Ausdauer, Kraft, Koordination und Konzentration zu stärken.

Nach dem Aufwärmen dürfen wir einige Waffenübungen mit dem Langstock, dem sogenannten Aiki-Jo beobachten. An anderen Trainingsabenden werden sie durch das Aiki-Ken, ein Schwert oder auch Bokken genannt, ersetzt. Hauptsächlich dient das Waffentraining aber einer Verbesserung der überwiegend waffenlosen Körper-Techniken. Denn beim Aikido sollen vor allem Körper und Geist in Einklang gebracht werden. Typische Begriffe sind Gelassenheit, Leichtigkeit und gesteigertes Selbstbewusstsein. Man lernt quasi »fast nebenbei«, sich bei etwaigen Angriffen zu verteidigen.

Und damit sind wir schon beim zentralen Grundprinzip: Im Aikido gibt es keine Wett-kämpfe, in denen Sieger ermittelt werden. Ein Angreifer soll nicht besiegt werden. Er soll davon überzeugt werden, mit seinen Angriffen aufzuhören, weil sie sinnlos sind. Daher wird die Energie des Angreifers durch den Verteidiger lediglich aufge-nommen und umgeleitet. Dies geschieht in kreis- und spiralförmigen Bewegungen, durch die dann Fliehkräfte oder eben Anziehungskräfte entstehen. Entweder läuft der Angreifer dabei ins Leere oder für den Aikidoka ergibt sich die Gelegenheit für einen Wurf, einen Hebel oder eine Haltetechnik – aber immer mit dem Ziel, den Kampf möglichst zeitnah und friedlich zu beenden. Das Erlernen der Fallschule ist ebenso fester Bestandteil des Trainings wie das Ausüben der Abwehrtechniken. In Summe führen dann verschiedene schnelle Bewegungen und Techniken dazu, sich flexibel und weich zu bewegen oder sich durch gekonntes Fallen zu schützen.

Die Schülerinnen und Schüler - egal welchen Alters - werden übrigens »Deshi« genannt. Sie alle tragen beim Training einen stabilen weißen Baumwollanzug. Erst nach der 1. DAN-Prüfung erhält man einen schwarzen Gürtel sowie einen schwarzen Hosenrock. Alle weiteren Prüfungen haben keine Kleidungsmerkmale mehr, sondern zeigen sich nur an der zunehmenden Perfektion bei der Ausführung der Übungen. Insge-samt gibt es sechs Schülergrade vom 6. bis zum 1. Kyu-Grad sowie zehn Meistergrade vom 1. bis zum 10. DAN. Die hohen DAN-Grade allerdings können nur noch verliehen werden.

Wir haben begriffen, dass beim Aikido schnelle Erfolge selten sind. Bis die Übungen die Ästhetik der Meister erreichen, vergeht eher viel Zeit. Andererseits ist gerade das ein Grund, warum viele Sportler jahrzehntelang dabeibleiben. Wer sich wie wir einmal selbst von dieser japanischen Kampfkunst überzeugen möchte, ist jeden Dienstag und Freitag ab 20:00 Uhr zu einem unverbindlichen Schnuppertraining willkommen. Denn das ist das Schöne beim Aikido: Hier können alle zusammen trainieren!

Fotos: Sven Grochholski
Text: Petra Heitmann