Das grüne Venedig - Verwunschene Paradiese in einer Lagunenstadt

Venedig wurde auf mehr als 100 kleinen Inseln errichtet. Als Verkehrswege gibt es dort nur wenige Straßen und fast ausschließlich Kanäle. Die Inseln sind größtenteils mit Brücken untereinander verbunden, andere erreicht man nur mit der Fähre. Schaut man von oben auf die Stadt, ist das Grün gut zu sehen. Hinter hohen Mauern liegen zauberhafte Gärten versteckt, in die sich kein Fremder verirrt. Aber auch öffentliche Parkanlagen sind einen Besuch wert.

Einer der bekannten Parks ist der Giardini della Biennale. Hier findet alle zwei Jahre die internationale Kunstausstellung Biennale statt, ein Begegnungsort der Avantgarde-Kunst. Die Anlage hat einen schönen alten Baumbestand und erscheint mit dem Wissen, dass Venedig eine Stadt mit vielen Inseln ist, riesig groß. Gleich nebenan blickt die Büste von Richard Wagner auf den im Hintergrund liegenden Markusdom. Mehrfach lebte Wagner in der Stadt und komponierte Teile seiner größten Werke hier. 

In der Nähe des Markusplatzes befindet sich ein schöner und ruhiger Park. Es sind die ehemaligen königlichen Gärten (Venedig Giardini Ex Reali). Ein kleiner Park mit einigen Beeten, schönen Laubbäumen und mehreren Brunnen. Von hier aus sind die Lagune und das Zentrum von Venedig, der Lido und die Spitze des Campanile di San Marco gut zu sehen. An warmen Tagen tummeln sich viele Schulkinder und Touristen an diesem Ort. Wer mit dem Vaporetto, dem Wasser-Omnibus Venedigs, über den Canal Grande fährt, sieht auf einigen Dächern eine venezianische Besonderheit. Dabei handelt es sich um Altane. Dies sind Holzpodeste, die mit Hilfe von Steinpfeilern auf die Dächer aufgesetzt wurden. Mit Sommerblumen geschmückt oder mit Kletterpflanzen berankt schweben diese Mini-Gärten über dem Häusermeer.

Heute gibt es in Venedig bei weitem nicht mehr so viele Gärten wie noch vor 200 Jahren. Viele der Klostergärten, der botanischen Gärten und der privaten Palastgärten sind verschwunden. Einige der Gartenperlen sind erhalten geblieben. Vom Wasser aus sieht man zwischen den Gebäuden immer wieder üppig bepflanzte Gartenterrassen, hinter Steinbalustraden, schmiedeeisernen Toren oder Zäunen halb versteckt. Für Besucher bleiben die meisten dieser privaten Gärten verschlossen. Nur wenige sind nach Terminvereinbarung zu besichtigen. Unübersehbar sind auch die vielen Fensterbänke, die mit zahlreichen
Blumen in Kästen verziert sind. Überall finden sich diese bunten Farbtupfer an den Hausfassaden in warmen Rot- und Gelbtönen.

Auf der Insel Torcello befindet sich das weltweit bekannte Restaurant Locanda Cipriani. Der ehemalige Gasthof wurde im Jahr 1935 eröffnet. Etwa ein Jahr später kaufte der Hotelbesitzer Guiseppe Cipriani das alte Gemäuer auf der Insel und richtete hier seine Locanda Cipriani ein. Cipriani ist auch der Gründer des Lokals »Harry´s Bar« in Venedig, wo schon der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway zu Gast war und hier den berühmten »Bellini« erfunden haben soll, ein Getränk aus Prosecco und Pfirsichsaft. Im Garten des Restaurants werden heute noch viele Feste gefeiert. Unter dem Laubengang aus Weinreben kann man die warmen Sommertemperaturen im Schatten genießen. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die nebenanliegende Kirche Santa Fosca. 

Venedig ist auch in Sachen GRÜN auf jeden Fall sehenswert. Wann planen Sie Ihren Besuch?