Magische Verwandlungen
Unterschiedliche Charaktere, Elfen, Hexen, Ritter, Fantasiegestalten, gehören zu der Welt von Maike Huster. Die großartigen Kostüme fertigt die Cosplayerin in aufwändiger Arbeit und mit viel Liebe zum Detail ausschließlich selbst an. Wir durften uns davon überzeugen und haben sie in Herzebrock-Clarholz besucht, um ihr einmal bei der Arbeit in der kleinen Werkstatt, die sie mit ihrem Vater teilt, über die Schulter zu schauen. Hier wird geschliffen, gefeilt, geschraubt und mit Farben gearbeitet, was das Zeug hält.
Ganz nah am Original stellt Maike, z.B. eine Superheldin, wie hier die blonde Schönheit namens Ash (großes Foto), dar. Durch das aufwändig erstellte Kostüm, Maske und das entsprechende Verhalten fühlt sich der Betrachter in eine Welt versetzt, die man nur aus Filmen oder aus Magazinen kennt. Cosplay kommt ursprünglich aus Japan, kam dann in den 90er Jahren aber auch in die USA und nach Europa. In Japan war Maike bereits einmal als Gast bei zwei Conventions eingeladen. Noch im Frühjahr reist sie das zweite
Mal dorthin, um wiederum an einer Convention teilzunehmen.
Nach ihrem abgeschlossenen Studium Computervisualistik und Design, arbeitet Maike nun als Event-Planerin und schon während wir unseren neuen CARL vorbereiten, weilt sie bereits wiederholt in San Diego zum nächsten großen Cosplay Event, ihr neues Kostüm im Gepäck. Wen sie dort darstellen wird, ist zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch geheim.
Red Sonja, bekannt aus den DC Comics, ist eine vom Maikes Lieblingsfiguren, wobei sie eigentlich alle selbst erschaffenen Cosplays liebt. Bisher hat sie auch alle Kostüme selbst behalten. Neben allen handwerklichen Tätigkeiten, die beim Bau eines neuen Kostümes erforderlich sind, ist der 3D-Drucker ein wichtiger Gehilfe. Er liefert kleine Teile aus Resin, die dann im großen Ganzen hinzugefügt werden und das Gesamtbild perfekt machen. Auf diese Weise entstehen Hörner und Rüstungen, Schilder und Schwerter.
In den Baumärkten ist Maike eine gern gesehene Kundin, denn dort findet sie unter anderem das Material, das sie benötigt. Sie verwendet meist EVA-Foam, der Moosgummiplatten ähnelt. Trotz der recht leichten Materialien wiegen die Kostüme in ihrer Gesamtheit doch einige Kilos, was man den Fotos allerdings nie ansieht. Wenn sich Maike in eine ihrer Figuren verwandelt, dauert diese Verwandlung schonmal einige Stunden, das Ankleiden, Schminken und Frisieren braucht halt viel Zeit und das lohnt sich. Wir sind fasziniert von den vielen Details und der Verwandlungsfähigkeit Maikes.
Die 24jährige präsentiert ihre spektakulären Cosplays selbstverständlich selbst und die Qualität ist in der Tat auf einem High Level, besser geht’s nicht. Wenn sie so ein Kostüm trägt, ist sie fast nicht wiederzuerkennen. Manchmal erkennen sie nicht einmal ihre Freunde. Dass sie seit vielen Jahren Ballett tanzt und mindestens drei Mal in der Woche im Studio ihren Körper trainiert, ist nicht zu übersehen und für die Darstellung des Charakters sicherlich hilfreich, denn einige Charaktere zeigen recht viel Haut und immer sind es wohlgeformte Körper. Hier stimmt jedes Detail bis zum kleinsten I-Tüpfelchen.
Besonders beeindruckend: »Deathknight Brigitte«. Die Rüstung der Figur ist bis in alle Einzelheiten perfekt ausgearbeitet. Brustschild, Kettenhemd und Handschuhe wirken total echt. Der Knieschutz hat die Form eines Totenschädels. Die zierliche Maike wirkt in solchen Kostümen fast überlebensgroß. Dazu trägt gerade beim »Deathknight« die eingebaute Technik bei. Denn auch ihre technischen Skills hat Maike beim Kostümbau perfektioniert. Die Rüstung enthält über 1000 LEDs und vier Nebelmaschinen, mit denen sich die 24jährige auf Fotos und in Videos eindrucksvoll in Szene setzt. Die Fotos entstehen an z.T. ungewöhnlichen Orten.
Wir sind ziemlich beeindruckt von dem, was Maike da bisher schon geschaffen hat und wir sind davon überzeugt, dass wir noch viel von ihr hören und sehen werden. Wir werden das im Auge behalten und wünschen ihr weiterhin ganz viel Erfolg!