Junk Journals Tagebücher aus Überbleibseln
Wenn man im Internet nach Informationen sucht, weil man etwas entdeckt hat und nachmachen möchte, wie in diesem Fall ein »Junk Journal«, dann stößt man schnell auf den Kanal der Youtuberin Agnes Johanna. Mit Begeisterung und unermüdlich nimmt sie die Suchenden an die Hand und vermittelt Wissenswertes mit Leidenschaft und Redefreude. Sie erklärt und zeigt die einzelnen Arbeitsschritte und man kann mitbasteln, sofern man genügend Junk gesammelt hat. Junk? Das ist doch Müll oder Abfall, oder nicht? Richtig, hier geht es in erster Linie um Papierabfälle, aber auch andere Sachen, die man sonst entsorgt hätte, können hier zum Einsatz kommen. Wenn du dann nach zwei oder drei Videos gar nicht mehr anders kannst, als den entsprechenden Kanal zu abonnieren, um ihr weiter auf die fleißigen Hände zu schauen und dann im Impressum feststellst, dass besagte Agnes Johanna hier bei uns »umme Ecke« wohnt, dann ist das wie Ostern und Weihnachten auf einmal.
Noch schöner, dass sie demnächst hier in Gütersloh Kurse gibt, in denen man ihre Journals auch mal in die Hand nehmen darf und selbst ein erstes Exemplar basteln kann. Die Kurse finden in der Schule für Musik und Kunst, im Klangfarbenhaus in der Hohenzollernstraße statt. Den Beruf der Krankenschwester übt sie weiterhin aus. Drei Kinder, die 17, 16 und 3 Jahre alt sind, bereichern ihr Le- ben. Sie sagt von sich selbst, dass sie ein Scanner ist, also eine Persönlichkeit, die immer wieder Neues entdeckt, erlernt und dann ausübt. Dabei ist der Prozess wichtiger als das Ergebnis, das man in Händen hält.
Agnes Johannas Videos sind aber nicht nur lehrreich, sie sind auch äußerst unterhaltsam. Wir haben uns selbst überzeugt und auch die wohlwollenden Kommentare unter ihren Veröffentlichungen sprechen dafür. Irgendwie hat man das Gefühl dabei zu sein, vor allem, weil sie die Zuschauer mit einbezieht mit Sätzen wie: »Wo habe ich das denn nur wieder hingelegt, sag doch mal!“ oder »Das machen wir jetzt Pi x Auge – können wir so lassen, oder was sagste?« Wir haben festgestellt, dass man, wenn man sich mit der Materie erstmal beschäftigt, mit anderen Augen einkaufen geht. Plötzlich reizt einen eine bestimmte Verpackung, weil man aus deren Verschluss wunderbare Teile fürs Junk Journal basteln kann.
Wofür sind Junk Journals da?
Es gibt unzählige Möglichkeiten, die kunstvollen Bücher einzusetzen. Zum ersten sind sie natürlich großartige Geschenke für Herzensmenschen, aber auch für uns selbst können sie als Tagebuch, Art- Journal, Traumtagebuch, Wunschbuch, Reisetagebuch, Erinnerungsbuch oder Notizbuch eingesetzt werden. So ein Unikat wird man immer wieder gern in die Hand nehmen, darin blättern, sich erinnern oder auch immer mal wieder etwas einfügen, was eben zu schade für die Papiertonne ist.
Es sind aber nicht nur dekorative Papierseiten drin, sondern auch Täschchen und Klappen, in denen man reich verzierte Tags verstecken kann oder Kärtchen mit Sprüchen, kleine gemalte Bilder, Lesezeichen und vieles mehr.
Was braucht man wenn man sich so ein Junk Journal anfertigen möchte?
Anfangen kann man erstmal mit Papier, z.B. alte Buchseiten, Geschenkpapier, Transparentpapier und selbst gefärbtem Papier, was man beispielsweise mit Tee, Kaffee oder Säften einfärbt. Toll sind auch alte Landkarten oder Tortenspitze. Es gibt so viele Möglichkeiten, auch später beim Verzieren. Da greift man eventuell auf getrocknete Blüten zurück oder Sticker, Stempel, Schablonen und Washi Tape. Ein Cover kann man aus einem alten Buch erstellen, oder mit Pappe eines selbst gestalten – es eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Es ist aber auch erlaubt, nicht nur Junk zu benutzen. Wunderschöne Designpapiere sind nochmal echte Hingucker. Agnes Johanna gestaltet eben solche Designpapiere auch selbst und verkauft sie in ihrem Onlineshop, einer kleinen Papeterie.
Nebenbei kann man lernen, ein Buch zu binden, indem man die Signatures (ausgewählte Papierseiten werden zu einer Signatur zusammengefasst) vernäht und in das Cover einfügt. Na? Ist das großartig oder ist das großartig? Also wir finden es großartig und wünschen uns nun selbst so ein Junk Journal. Wir fangen schonmal an zu sammeln, Papier fällt ja genügend an bei uns, nicht wahr?