Clemens malt Gesichter

Wir vom CARL besuchen den jungen Maler Clemens Kleßmann und seine Familie. Zwölf Jahre jung ist der talentierte Künstler, der vorwiegend Portraits in verschiedenen Techniken malt. Begeistert betrachten wir Bleistiftzeichnungen, Aquarelle, Gouache und Ölbilder, aber auch fein gestrichelte Bilder, die mit Feder und Tusche sowie Finelinern gemalt sind.

Auf dem Weg zum Atelier unter dem Dach schauen uns viele Gesichter an, freundliche, oft nachdenkliche, auch düstere Gesichter, alle von Clemens erschaffen. Faszinierend sind die Kompositionen an sich, besonders aber die Augen. Du hast das Gefühl, sie schauen dich an. 

Das Arbeitsmaterial des jungen Künstlers ist vielfältig. Gute Stifte gehören genauso dazu wie leuchtende Pigmente, mit denen Clemens seine Farben selbst anmischt. Dabei experimentiert er gern, entweder mit Bindemitteln wie Gummi arabicum oder auch mal mit Honig oder Ei. Das hört sich spannend an.

Da ihm sein Hobby wenig Raum für andere Aktivitäten lässt, da er beinahe täglich malt, liest er Fachbücher, wenn er nicht malt. Oder er stöbert in Kunstkatalogen herum. Clemens besucht die 6. Klasse des Städtischen Gymnasiums, seine Lieblingsfächer sind Physik, Geschichte und Erdkunde.

Später möchte er gern einmal freischaffender Künstler werden – das wundert uns nicht. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Nachdem die Farbe »malbar« gemacht wurde, spannt Clemens einen Bogen Papier auf die Staffelei und mit beherztem Strich nimmt er das Portrait in Angriff, zuerst die Augen und im nächsten Moment sind schon Nase und Mund zu erkennen. Blitzschnell geht das, unglaublich. 

Ein paar weitere Pinselstriche und der Kopf nimmt Formen an, dabei überlegt Clemens nicht lange, er macht einfach und wir sind fasziniert. Dass wir dieses »blaue Portrait« mit nach Hause nehmen dürfen, ist für uns das Highlight des Tages. Es wird einen Ehrenplatz erhalten.

Bei den City Lights am Ende des letzten Jahres konnten die Gütersloher bereits sein Portrait »Dark« bewundern, das Portrait eines alten Mannes. Überhaupt sind alte oder ältere Männer sein Lieblingsmotiv. Dafür hat er keine Vorlage. Er malt die Gesichter aus sich heraus. Da ist zuerst die Idee, dann folgt die Umsetzung und dafür braucht er nur wenig Zeit. Seine Bilder entstehen
innerhalb kürzester Zeit.

Clemens‘ Vater, der Grafiker Eckard Kleßmann, ist sein Vorbild. Oft malen die beiden gemeinsam und verbringen viele Stunden im Büro-Atelier unter dem Dach. Für ein Kinderbuch, das seine Mutter Charlotte geschrieben hat, fertigt Clemens einige Illustrationen an. Clemens sammelt alte, besser gesagt sehr alte Bücher und hat sich selbst schon erfolgreich in der Buchbindekunst versucht. Von seinem Großvater hat er einen Holzschnitt angefertigt. Auch sehenswerte Linolschnitte zeigt er uns.

Und wenn ihn unterwegs einmal Ideen überfallen, so hält er sie schnell in seinem Skizzenbuch fest, das er immer bei sich hat. Was würde er sich wünschen, wenn er einen Wunsch frei hätte? Stifte und Farben – und die Black Box Stiftekollektion, die Faber-Castell für den großen Karl Lagerfeld herausgebracht hat. Das ist etwas ganz Besonderes in limitierter Ausgabe.

Wir wünschen Clemens weiterhin viele Ideen, auf deren Umsetzung wir uns freuen dürfen. Wir sind davon überzeugt, dass wir noch viel von ihm sehen werden!