Backe, Backe Kuchen

Es ist Weihnachtszeit und überall liegt der Geruch von frischen und liebevoll zubereiteten Plätzchen in der Luft. Nicht nur heutzutage lieben wir diesen Geruch, auch früher haben die Menschen zu solch besonderen Anlässen schon gerne für sich und ihre Lieben gebacken. Doch damals sah das Ganze noch ein bisschen anders aus. Wir waren hier in unserem Stadtmuseum und haben uns das mal etwas genauer angeguckt. 

Unsere bekannten und begehrten Plätzchen und Spekulatius waren früher noch lange nicht so weit verbreitet wie heute. Denn im frühen 20. Jahrhundert haben die Menschen lieber auf den Stuten aus hellem gesüßtem Hefeteig gesetzt. Und das nicht schon im September so wie wir es kennen, sondern erst kurz vor der Adventszeit. 

Fast alle Geräte stammen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. In Stahlbehältern, die Dr. Heinrich anfertigen ließ, bewahrte er sie nachts auf, um sie vor etwaigen Luftangriffen zu schützen. Tatsächlich gelang das, nachdem 1944 das Haus in der Berliner Straße von Bomben getroffen wurde. Da ist z.B. ein Refraktometer; es diente zum Ausmessen von Sehfehlern wie Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen. 

Ein Projektionsperimeter (Gesichtsfeldgerät) des Herstellers Carl Zeiss von 1939 – Hiermit wird aufgezeichnet, was ein Patient bei Geradeausblick in der Peripherie noch erkennen kann. Mit dem Anomaloskop lässt sich eine Rot-Grün-Störung feststellen. Das Infrarot-Bestrahlungsgerät wurde zum Bestrahlen äußerer Erkrankungen des Auges verwendet.

Mit steigendem Wohlstand in der Bevölkerung nahm auch das Plätzchen und Kuchen backen zu. So verschob sich die festliche Backzeit von kurz vor der Adventszeit hin in den November.In den frühen 1970er Jahren konnte man nun die ersten Lebkuchen und Pfeffernüsse schon ab dem 10. November kaufen und genießen. 

Als wir uns die »Zucker, Zimt und Sterne«-Ausstellung im Museum ansahen, kamen wir ins Staunen wie viele Dinge aber auch unverändert blieben. Einige von uns haben bestimmt noch die alten Rezepte unserer Großeltern, die einfach immer gelingen und dazu auch noch super schmecken. Aber auch das Backen selbst hat sich nicht viel geändert. Wir guckten nicht schlecht als wir alte Waffeleisen sahen oder auch verschiedenste Ausstechförmchen, die unseren ziemlich ähnlich waren. Aber auch die Aufbewahrung in praktischen Metalldosen kam uns sehr bekannt vor.