Volle Fahrt voraus!
Hey, ich bin‘s wieder. Pierre.
Ich bin diesen Monat auf Reisen gewesen. Also genauer genommen habe ich eine Rundfahrt gemacht. Aber nicht mit einem Kreuzfahrtschiff, sondern mit der Dampf-Kleinbahn. Wo man das machen kann? Na, direkt hier bei uns in Gütersloh, bei der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth, am Postdamm 166.
Gegründet wurde die Dampf-Kleinbahn 1972, um dann ein Jahr später den Betrieb aufzunehmen. Und über die Zeit haben inzwischen viele verschiedene Lokomotiven ihren Weg in den Bahnhof des Vereins gefunden. So kommt auch es, dass sich auf den 10 Dampf-, den 3 Diesel- und den, sich in der Werkstatt befindenden, Lokomotiven, welche alle größtenteils aus dem vergangenen Jahrhundert stammen, unter anderem die Namen der bekannten Hersteller »Henschel«, »Orenstein & Koppel«, »Borsig« und »Deutz« lesen lassen.
Aber genau so, wie der Verein eine Vielzahl an Loks hat, hat er auch eine Vielzahl an Mitgliedern. Um genau zu sein, besteht das Team heute aus über 60 Dampf-Kleinbahn begeisterten, von denen sich manche ausschließlich um den Fahrbetrieb kümmern oder nur in der Werkstatt an den Fahrzeugen arbeiten, während wiederum andere sich um beides kümmern, denn wenn man eine Lokomotive wieder auf die Schienen bringt, will man sie ja auch selbst mal fahren. Und durch die Partnerschaften mit anderen Vereinen ist es dann auch gar nicht schlimm, wenn die eigenen Leute für ein Projekt trotzdem mal nicht ausreichen sollten, da man sich so gegenseitig unter die Arme greift und da hilft, wo der Schuh gerade drückt.
Aber, um mit den Zügen zu fahren, muss man dem Verein jetzt nicht direkt beitreten, denn es werden auch Rundfahrten angeboten, bei denen man dann über die anliegende Landschaft fährt und Zwischenstopps bei verschiedenen Bahnhöfen macht.
Gefahren wird vom 1. Mai bis Ende September. Dann kann man im 3-Wochentakt, an 14-18 Tagen im Jahr, immer sonntags von 10:27 - 17:15Uhr, mit dem Zug fahren und erleben, wie sich das Reisen mit der Eisenbahn im 20. Jahrhundert angefühlt haben muss.
Danach ist Winterspause, mit der Ausnahme der Nikolausfahrten. Bei diesen Fahrten organisiert der Verein einen Weihnachtsmarkt mit Glühwein, Essen, etc. auf seinem Bahnhof, fährt seine übliche Route mit den Zügen, die natürlich vorher anständig aufgeheizt wurden, um der Kälte entgegenzuwirken und einen Überraschungsbesuch vom Nikolaus und Knecht Ruprecht gibt es auch noch.
Doch dieses Jahr fand der Weihnachtsmarkt aus einem besonderen Grund draußen statt. Wegen der Baustelle des geplanten Eisenbahn-Museums, konnte man den Markt nicht wie gewohnt in der Lagerhalle aufbauen, sondern er musste diesmal an der frischen Luft abgehalten werden. Das war auch der Grund warum die Strecke, die dieses Jahr mit den Lokomotiven gefahren wurde, eine etwas andere war als sonst.
Das Museum soll mit der anschließende Gleisbaustelle dann 2024 fertiggestellt werden und somit der statische Teil zu dem Lebendigen Museum draußen sein, sagt der Verein. Man möchte dort die Geschichte der Lokomotiven, mit denen dort gefahren werden kann, genauer beleuchten, da diese in erster Linie ja eigentlich gar nicht für den Tourismusverkehr gedacht waren, sondern für den Gütertransport, wie Kohlen, Kartoffeln und Vieh. Der Verein möchte den Leuten einfach anschaulich machen, was alles zum Betrieb einer Lokomotive gehört, vom Gleisbau und den dafür verwendeten Werkzeugen, über den Beruf des Lokomotivheizers, bis hin zum Lokführer.
Wer jetzt aber sagt, er möchte nicht bis zum neuen Saisonstart der Dampf-Kleinbahn oder der Fertigstellung des Museums warten, sondern lieber direkt mitarbeiten, der kann auch einfach Teil des Vereins werden.
Denn trotz der Menge an Leuten, die bereits dort im Verein tätig sind, freut man sich über jede Person, die ihre Leidenschaft für die Eisenbahn bei der Dampf-Kleinbahn ausleben möchte und mit anpacken mag.
Und da bedarf es auch gar keiner Vorkenntnisse, da man bei der Dampf-Kleinbahn alles beigebracht bekommt, was man wissen muss. Man kann sich dort zum Lokführer ausbilden lassen oder lernen, wie man eine Lokomotive in Stand hält, um dann Reparaturen und Wartungen an den Fahrzeugen vorzunehmen. Es ist natürlich einfacher, wenn man aus dem Maschinenbau kommt oder bereits einen Lokführerschein hat, aber es ist keinesfalls Voraussetzung. Vielleicht arbeitet ja sogar jemand von Euch bereits bei der Bahn und hat Lust in seiner Freizeit mal etwas anderes zu fahren. Die Person müsste dann aber trotzdem einen Lokführerschein machen, da sich die Lokomotiven dort doch etwas anders
bedienen lassen als die heutigen Züge. ;)
Und da nicht nur die Loks authentisch sind, sondern weil sich die Leute dort auch der Zeit entsprechend anziehen, kann man sich über den Verein noch die passende Kleidung besorgen, da die Leute dort selbst einen kleinen Bestand haben oder wissen, wo man für sich das richtige findet. Man kann allerdings auch einfach selbst mal in verschiedenen Läden oder im Internet schauen, ob man irgendwo etwas Brauchbares herbekommt.
Für die Mitgliedschaft erhebt die Dampf-Kleinbahn dann einen jährlichen Vereinsbeitrag von 60€ für die Finanzierung von Materialien, Versicherungen, warmem Wasser, etc., so wie bei jedem anderen Verein halt auch. Aber das war es auch schon. Danach steht einem nichts mehr im Weg gemeinsam mit den anderen Vereinsmitgliedern an oder mit den Lokomotiven zu arbeiten und selbst in die vergangene Welt der Eisenbahn zu tauchen.
Also, ich finde es ja wirklich super, dass wir so etwas hier bei uns in Gütersloh haben. Und sollte es euch genauso dabei gehen, dann könnt Ihr Euch jetzt über die Website der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth
(www.dkbm.de) über die Preise und Termine der nächsten Rundfahrten oder über den Ablauf einer Vereinsmitgliedschaft informieren. Zur Website geht’s auch, wie gewohnt, über unseren QR-Code.