Boule ein Spiel für die Seele
Wir wissen alle, dass Sport unserem Körper und unserer Psyche guttut. Doch viele haben einfach noch nicht das Richtige für sich gefunden. Da gibt es Sportarten, die uns zu anstrengend sind und eine gute körperliche Fitness erfordern. Oder andere, für die andere Dinge vorausgesetzt sind, z.B. eine gute und oft teure Ausrüstung. Manchmal hindert uns auch die Zeit, Sport zu machen. Wir haben einfach zu wenig davon. Aber ist das wirklich so?
Die Lösung: Pétanque – oft einfach nur Boule genannt
In Sürenheide bildete sich schon im Jahr 2019 eine Initiative „Boulefreunde Sürenheide“. Man traf sich zum Crossboule auf den Parkwegen der Freizeitanlage an der Posenener Straße. Die Gruppe wuchs rasch an, denn zum Spiel mit der Kugel (Boule heißt nichts anderes als Kugel) braucht es keine außergewöhnliche körperliche Fitness und auch kein teures Equipment, jedenfalls nicht am Anfang. Der Wunsch nach einer eigenen Boulebahn erwachte rasch und konnte mit Hilfe der Stadt in die Tat umgesetzt werden. Da hierfür eine Vereinsgründung, oder der Anschluss an einen Verein notwendig war, schloss man sich dem FC Sürenheide an. Im Kreis Gütersloh hat sich eine Kreishobbyliga gebildet. Ende April dieses Jahres haben sich die Sürenheider Boulespieler bereits an einem ersten Wettkampf beteiligt.
Boule kann man sogar spielen, wenn man im Rollstuhl sitzt, oder wenn man auf einen Rollator angewiesen ist. Das Spiel fördert soziale Kompetenz, trainiert mentale Fähigkeiten und schult die so wichtige Teamfähigkeit. Es ist aber auch ein sehr anspruchsvolles Spiel. Es erfordert gute Koordination, Konzentration, Ausdauer, Präzision und taktisches Denken.
Genau aus diesen genannten Gründen ist es auch kein Spiel, das der älteren Generation vorbehalten ist, nein, hier sind auch jüngere Menschen angesprochen. Die Sürenheider wünschen sich sehr, dass sich einige junge Menschen finden, die den Altersdurchschnitt ein wenig drücken. Einfach mal vorbeischauen an den Trainingstagen, das empfehlen wir.
Wie es geht und was die Sau damit zu tun hat
Das Boule – Spiel hat eine lange Tradition, bereits 460 vor Christus wurde dieses Spiel nachweislich in ähnlicher Form gespielt und sogar von griechischen Ärzten empfohlen. Boule wird auf einem ebenen Untergrund gespielt, in Sürenheide ist es feiner Kies. Die Kugeln bestehen meist aus Metall in einem Stahlmantel. Boule wird in Mannschaften gespielt. Spielt lediglich ein Spieler gegen einen anderen, nennt man das »tête à tête«. Die Zweiermannschaft nennt man »Doublette«, das Dreierteam »Triplette«.
Bei diesem Spiel geht es darum, eine kleine bunte Zielkugel, das »Schweinchen« möglichst mit der eigenen, größeren Kugel so nah wie möglich zu erreichen oder sie zu treffen. Es ist erlaubt, gegnerische Kugeln anzustoßen und so von der Zielkugel fortzubewegen. Der Begriff »Hau die Sau raus« bekommt eine neue Bedeutung, wenn man weiß, dass auch die Zielkugel rausgeschossen werden kann, manchmal die letzte Chance, ein Spiel zu retten.
Uns vom CARL hat es viel Freude gemacht, den Spielern aus Sürenheide in ihren blauen Trikots zuzuschauen, vielleicht sollten wir es auch mal probieren mitzuspielen – ein Stündchen Zeit dafür findet sich sicherlich und es wird uns guttun, ehrlich!