Finally Südafrika

Nach 88 Tagen on Tour überqueren Doro und Kristin am 23. Dezember den Grenzübergang nach Südafrika. Weihnachten feiern sie bei 48 Grad im Kruger Park mit anderen Overlandern aus Großbritannien und Neuseeland. Nach dem wilden Botswana gibt es hier gezähmte Infrastruktur auf asphaltierten Hauptstraßen. Dementsprechend ist man bei der Tierbeobachtung auch nicht allein.

Es geht südwestlich Richtung Panoramaroute mit Wasserfällen und Schluchten. Dabei durchqueren die Frauen Eswatini (ehemals Swasiland), aber auch iSimangaliso und Hluhluwe-iMfolozi – Zungenbrecher und Augenweide an der nordöstlichen Küste Südafrikas mit atemberaubendem Küstenpanorama. Gecampt wird direkt am Wasser.

Dass Südafrika touristisch gut erkundet ist, merkt man daran, dass vieles bestens organisiert ist. So gibt es nicht nur an den berühmten Drakensbergen für jeden Abenteuer-Typ ein Angebot: Rafting, Wandern, Zipline, Kanufahren, Reiten. Doch am liebsten gehen Doro und Kristin in der unendlich weiten Natur wandern.  

Der weitere Weg führt in Richtung der bekannten Garden Route – über den Mountain Zebra National Park zum Addo Elephant Park. In Südafrika sind die Schutzgebiete eingezäunt ebenso die Camps innerhalb dieser Gebiete. An der südlichen Küste fasziniert sie das Naturschutzgebiet Tsitsikamma ganz besonders: Hier mündet ein Süsswasserfluß in den Ozean und es gibt lange Hängebrücken über Flussmündungen. 

Am Küstenabschnitt Mossel Bay wagt sich Doro an die weltweit längste Zipline über das Meer – 1,5 Kilometer lang und gebremst wird mit einem Fallschirm. Ein unvergessliches Erlebnis. Nach einem Abstecher über die Route 62 erreichen die beiden Frauen am Cap Agulhas den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Hier treffen indischer und atlantischer Ozean aufeinander, südlich kommt nur noch Wasser und dann die Antarktis. Hier sind die beiden dem Südpol näher als der Heimat!

Auf dem Weg nach Kapstadt geht es durch die Winelands. Chapman’s Peak Drive ist die Zielgerade nach Kapstadt. Hier gibt es abwechslungsreiches Stadtleben mit Konzerten und Märkten umgeben von einem Gewimmel an Menschen, Kulturen, Sprachen, Künsten und einem einzigartigen Flair. Doros Geburtstag wird auf dem Tafelberg gefeiert. Und dann brechen die letzten Wochen an, die die beiden an der unberührten Westküste verbringen, immer begleitet von den Nachrichten über das sich ausbreitende Corona-Virus. Die Tour neigt sich dem Ende zu, Miss Liberty wird ausgeräumt und für die Heimreise vorbereitet. Als Doro und Kristin das treue Gefährt bei ihrem Verschiffer in der Nähe von Kapstadt abgeben, wissen sie noch nicht, dass einige Monate vergehen werden, bevor sie sie wiedersehen.

Die Dankbarkeit, dass wir unsere Tour planmäßig zu Ende bringen konnten, bevor Corona die Welt im Griff hatte, ist kaum in Worte zu fassen. All die Eindrücke und Erinnerungen haben uns nachhaltig verändert: Wenn man die eigene Komfortzone verlässt, kann man Neues und Ungeahntes bewältigen und wächst daran.  Bis heute bewegen uns auch all die freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die uns überall auf unserer Tour begegnet sind. Es bleibt also immer ein Lächeln in unseren Gesichtern bei der Erinnerung an diese Zeit und gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach der nächsten Tour.