Melody - Der Name ist Programm

»Ich will Opernsängerin werden« - das kommt wie aus der Pistole geschossen und so überzeugend, dass kein Zweifel daran besteht, dass die 10jährige Melody Schneider diesen Traum wahrmachen wird. Und die Chancen stehen gut, wie ihre Gesangslehrerin Gudrun Elpert-Resch sagt.

Melody lebt seit ihrem 3. Lebensjahr bei ihren Großeltern, Heike und Bernd Kittmann, in einem idyllischen Haus mit Garten in Friedrichsdorf. Gesungen und getanzt hat sie immer schon. Sie schlägt die Augen auf und singt, erzählt Heike Kittmann. Und wie jede Oma fand sie die Stimme ihrer Enkelin natürlich besonders schön. Nach einem Konzert der »Rohdiamanten«, dem Kinderchor der Musikschule für den Kreis Gütersloh, fragte Heike Kittmann bei Chorleiterin Gudrun Elpert-Resch nach, ob Melody im Chor mitsingen könne. Eigentlich war das Mädchen mit vier Jahren zu jung, überzeugte mit ihrer Stimme aber so sehr, dass sie an den Proben teilnehmen konnte. Heute ist Melody immer noch dabei und kann einiges an Proben- und Auftrittserfahrung vorweisen.

So hat sie bei diversen Choraufführungen in Kirchen und im Gütersloher Theater mitgewirkt. Das größte Projekt mit den »Rohdiamanten« war das Musical »Reise in die Antarktis« von Anna Unruh und Gudrun Elpert-Resch, das 2018 im Theater Gütersloh uraufgeführt wurde. Im Musical schickt die Maus Natascha »Grüße aus der Antarktis« an ihre Freundin, das Mädchen Dascha, nach Sibirien. Die Maus trifft unterwegs zum Beispiel den Löwen Sansibar, die Herrscherin der Ozeane, die Schneekönigin und am Ende ihren Freund, den Pinguin Goscha, in der Antarktis. Bei den Proben meinte ein Techniker zu Melody, dass sie ihm mit ihrem Gesang einen magischen Moment beschert habe.

Im Lockdown wurde das Musical auf CD aufgenommen. (Die CD kann zum Beispiel über Anna Unruh und/oder Gudrun Elpert-Resch bezogen werden.) Hier spricht und singt Melody die Maus Natascha und meistert ihre Aufgabe professionell. Das ist aber auch kein Wunder, denn die 10jährige übt fleißig. Und zwar nicht nur Singen, sondern auch Gitarre und Klavier. Vor einem halben Jahr hat sie mit dem Klavierspielen begonnen und spielt jetzt bereits »Freude schöner Götterfunken«.

Das musikalische Talent ist einfach da. Und bereits von fachlicher Seite als sehr gut befunden. Denn Melody hat im Fach Gesang beim Wettbewerb »Jugend musiziert« immer vordere Plätze belegt. Beim Regionalwettbewerb überzeugte sie u.a. mit Liedern wie »Der König in Thule« oder dem »Taumännchenlied« und belegte den 1. Platz. Beim Landeswettbewerb, der corona-bedingt nur per eingeschickten Videos stattfinden konnte, belegte sie zusammen mit einer Begleitung den 2. Platz. Den 1. Platz verfehlte sie nur um einen Punkt. Schon jetzt erreicht sie beim Einsingen solche Tonhöhen, dass ihre Lehrerin staunt: »Das ist ja höher als die Königin der Nacht«. Diese Rolle möchte Melody auch unbedingt einmal singen und freut sich schon darauf, demnächst die richtig hohen Töne singen zu können. Zur Zeit übt sie das japanische Lied »Sakura« für den nächsten Wettbewerb von »Jugend musiziert«.

Die Musik und das Singen hätten ihr sehr im Lockdown geholfen. Die regelmäßigen Chorproben hätten ihr zwar gefehlt, aber mit Gudrun Elpert-Resch und ihrem Gitarrenlehrer fanden regelmäßige Online-Proben statt. Melody würde sich auch sehr freuen, wenn sich für die »Rohdiamanten« weitere Mitsängerinnen finden würden. Und wir sind gespannt, was wir in Zukunft von ihr hören werden.