Mit Miss Liberty durchs südliche Afrika

Wenn zwei eine Reise tun, dann können sie viel erzählen. Vor allem, wenn sie so abenteuerlich ist wie die von Doro und Kristin, die sich 2018 dazu entschlossen, mit einem Landrover Defender durch die Länder des südlichen Afrikas zu reisen und hier und in den nächsten Ausgaben davon erzählen.

Der Reiseplan entstand auf einer Hausbootsafari in Botswana, anlässlich von Kristins 50. Geburtstag. Die beiden Frauen wollten mehr von diesem besonderen Afrika-Feeling erleben, verbunden mit dem Wunsch nach dem Loslassen von allem Gewohnten, dem Verlassen der heimischen Komfortzone und dem Reiz einer spannenden Herausforderung. Statt – wie ursprünglich geplant - von Gütersloh nach Kapstadt zu fahren, konzentrierten sich die beiden Gütersloherinnen auf eine sechsmonatige Fahrt durch das südliche Afrika.

Doch wie setzt man diesen Wunsch in die Tat um? Zunächst wurden die Arbeitgeber informiert. Diese reagierten offen und man vereinbarte eine faire Lösung: Kristin und Doro »erwirtschaften« ihre halbjährige Auszeit über mehr als ein Jahr. Der nächste Punkt: das Transportmittel. Nach einigen Recherchen entscheiden sich Doro und Kristin dafür, ein Auto zu kaufen und zu verschiffen.

Im Juli 2018 starten sie die Suche nach einem 4 x 4 Fahrzeug mit Hubdach. Bei ebay-Kleinanzeigen landen sie sofort einen Treffer: ein safaritauglicher Landrover Defender mit Hubdach – gerade zurückimportiert von einer Tour durch Südamerika! Nach der Abholung aus München bauen die beiden in den darauffolgenden 12 Monaten bis zu ihrer Abreise den Defender, der inzwischen »Miss Liberty« heißt, um und aus - immer begleitet von der Frage: Schaffen wir das alles? So entsteht das Tour-Motto »It always seems impossible until it’s done!«

Der nächste Schritt ist ein zweitägiger Schrauberkurs. Es folgt ein dreitägiges Gelände-Fahrtraining auf einem ehemaligen Panzer-Übungsgelände kurz vor der polnischen Grenze. Die Verschiffung des Wagens erfolgt nach Walvis Bay, Namibia, mit Caravan Shippers in Hamburg. Für den zollfreien Import eines Autos in das südliche Afrika besorgen sich die beiden Frauen ein Carnet de Passage beim ADAC. Wichtige Werkzeuge und Ersatzteile nehmen sie mit ins Fluggepäck, damit es auf Miss Liberty´s Schiffsreise nicht durch Diebstahl abhanden kommt. Eine Basis-Haftpflicht ist in den angepeilten Reiseländern automatisch über die Spritpreise bzw. die Straßengebühr abgedeckt.

Da man sich weder auf Internet-Empfang noch auf Google-Maps verlassen kann, erfolgt die Planung der 20.000 Kilometer langen Route durch Namibia, Botswana, Eswatini und Südafrika mit Hilfe einer riesigen Karte. Mit einem GPS und den Karten von Tracks4Africa sind Doro und Kristin navigationstechnisch gut gewappnet. Im Vorfeld buchen die beiden nur die Camps im Etosha-Nationalpark in Namibia sowie einen 4-tägigen Aufenthalt im Okavango-Delta in Botswana. Mit der kostenlosen iOverlander App machen sie auf der gesamten Tour die jeweils nächste Unterkunft ausfindig.

Die Reiseapotheke ist gepackt, die Impfungen absolviert – ebenso wie ein Erste-Hilfe-Kurs. Zur Vermeidung von Mückenstichen nehmen sie stichfeste Kleidung mit und nutzen das in Afrika bekannte »Peaceful Sleep« Spray. Und für den Fall der Fälle ist ein Akut-Medikament gegen Malaria im Gepäck.

Und die Sicherheit? Mit auf die Reise gehen eine Vuvuzela, Pfefferspray, zwei Gummischlangen und ein Paar Herrenschuhe in Größe 49. Die stehen nachts vor der Hecktür und zeigen, dass hier offensichtlich ein sehr großer Mann im Wagen ist. Ein Selbstverteidigungskurs macht klar, dass die beiden Frauen keine Waffen mitnehmen – sie verschärfen Situationen schnell unnötig. Der Blog www.missliberty-ontour.de informiert Freunde und Familie regelmäßig über die Tour. Nach 18 Monaten Vorbereitung wird Miss Liberty Ende August 2019 verschifft. Jetzt gibt es kein Zurück mehr….Byebye Miss Liberty bis zum Wiedersehen in Namibia!