Das Museumsstück - In der Kupfer Schmiede

Aus der kleinen Tür neben dem Gütersloher Museumscafe dringen metallische Schläge. Neugierig schauen wir in den Raum hinein, in dem sich die kleine Schmiede des Gütersloher Stadtmuseums befindet. Und Mitarbeiter Volker Höinghaus hat für uns die Esse angeworfen und schwingt bereits den Schmiedehammer, um uns zu zeigen, wie in einer Kupferschmiede früher gearbeitet wurde.

Das kleine Feuer brennt und mit dem großen Blasebalg oberhalb der Esse facht Volker die Flammen immer wieder an. So lange, bis das Werkstück heiß genug ist, um es in Form zu bringen. Vor dem Funkenflug wird er durch eine Lederschürze und dicke Lederhandschuhe geschützt. 

Dann nimmt er das Stück mit einer großen Zange aus dem Feuer, legt es auf den Amboss und beginnt es mit regelmäßigen Hammerschlägen zu formen. Nach ein paar Schlägen ist die vordere Hälfte des Stückes breiter geschlagen und schon ist ein Stechbeitel entstanden. Wirklich eindrucksvoll, was man mit Körperkraft so bewegen und herstellen kann.

Eindrucksvoll ist auch das große Arsenal an Hämmern, Zangen und Ambossen, die sich in der Werkstatt befinden. Die ist übrigens ein Original: Die Kupferschmiede Thiro ist seit 1995 als Leihgabe Teil des Museums. Kupfer ist das älteste Gebrauchsmetall der Welt und heute einer der wichtigsten Rohstoffe im Welthandel. Doch das alte Handwerk des Kupferschmiedes wird kaum noch ausgeübt. Auch die Werkstatt Thiro arbeitete seit dem 1. Weltkrieg überwiegend als Installateursbetrieb. Dieses Handwerk entstand aus den Traditionen von Klempnern und Kupferschmieden.