Wenn der Bankkaufmann zum Standmann wird

Ralf Möller hat Corona. Deshalb werden die Dreharbeiten zum Kurzfilm »Cyborg« in Essen verschoben und der Gütersloher Roman Braun muss noch etwas auf die Zusammenarbeit mit einem seiner Kinoidole warten.

Moment? Dreharbeiten mit Ralf Möller in Herten? Ja, der Hollywoodstar war während der Corona-Zeit bei seinen Eltern in Recklinghausen. Der Filmer Rainer Wolff konnte Ralf für sein Herzensprojekt »Cyborg« gewinnen – eine Hommage an den ersten Hollywood-Film, in dem Ralf Möller mitspielte. Mittlerweile ist Ralf Möller wieder gesund und die Dreharbeiten abgeschlossen. Roman Braun schwärmt im Nachhinein sowohl vom Hollywood-Star als auch von den Dreharbeiten. Ralf sei total bodenständig und nett und hätte sich am Set mit jedem ganz selbstverständlich unterhalten. Von Starallüren keine Spur.

Doch wie kam es zu der Filmidee? Und wie kommt ein Gütersloher in einen Film mit einem Hollywoodstar? Mit dem Filmprojekt »Cyborg« begaben sich Rainer Wolff und Ralf Möller auf die Spuren der Vergangenheit und feierten damit Ralfs ersten Hollywoodfilm. Rainer und Ralf kannten sich und Rainer kannte wiederum Roman aus anderen Projekten. Auf Nachfrage sagte der begeisterte Kampfsportler aus Gütersloh seine Teilnahme am Film sofort zu. Schauspielerfahrung hatte er bereits in diversen kleinen Rollen im Fernsehen und Werbespots gesammelt.

Der Dreh in dem alten Zechengelände sei richtig cool gewesen. Zusammen mit dem Stunt-Team der Serie »Alarm für Cobra 11« ging es dabei richtig zur Sache. Da für den Dreh nur ein Tag vorgesehen war – Ralf Möller hat ja auch noch andere Dinge zu tun – war alles sehr eng getaktet. Während der Star schon drehte, koordinierte der oscarprämierte Stunt-Chef, Carl Stück,  mit dem Team die Kampfszenen. Diese wurden dann mit viel Effekt und Nebel realisiert. Den Film könnt Ihr auf dem YouTube-Kanal von Rainer Wolff, der übrigens nur mit dem iPhone filmt, sehen. 

Und wie kommt Roman, der eigentlich ausgebildeter Bankkaufmann und Gesundheitscoach ist, zum Film?
Seine Neugier und sein Ehrgeiz haben ihn dahin gebracht. Roman war immer schon vielseitig interessiert und sehr aktiv. Nach der Schule machte er erst eine Ausbildung zum Industriemechaniker und war anschließend knapp 14 Jahre lang Bankkaufmann, davon 10 Jahre als Spezialist im Wertpapierbereich. Der Sport kam zu kurz, sein Körper nahm das übel. Und das, obwohl er seit seiner Jugend im Kampfsportverein aktiv war. Er startete mit einem Programm zur Gewichtsreduktion in ein neues Leben, nahm ab und machte eine Ausbildung zum Gesundheitscoach.

Seine Freude am Schauspiel entdeckte er rein zufällig auf privaten Feiern. Bei Internetrecherchen stieß er auf Casting-Agenturen, bewarb sich und wurde engagiert. Seit 2011 ist er regelmäßig in Köln, wo er u.a. Auftritte für den »Comedy Adventskalender« oder die Serie »Unter Uns« absolvierte. Mittlerweile ist er auch außerhalb Deutschlands unterwegs und in vielen Image- und Werbevideos, z.B. für die Telekom, Herforder Pils oder Opel, zu sehen. Mit dieser Leidenschaft hat er inzwischen seine ganze Familie angesteckt. Sie ist z.B. in einem Werbespot für ein Hotel auf Rügen zu sehen. Mit seiner Tochter Isabella stand er kürzlich für die Aktion »NRW Klimaneutral 2050« vor der Kamera. Da die ganze Familie Braun sehr gesundheitsbewusst und nachhaltig lebt, freut sie sich besonders über Buchungen von Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben.

Das letzte Jahr hat für Roman – wie für so viele – in allen Bereichen einen heftigen Cut bedeutet. Als Gesundheitscoach hat er sich individuell auf seine Kunden eingestellt. Für den Schauspieler Roman gab es nur wenige Projekte. Um so mehr freute er sich über die Anfrage zum »Cyborg«-Film. Im Nachspann des Films sieht man, das am Set gute Stimmung herrschte und wie lustig Ralf Möller ist. Und im Film selbst hat Roman als Kämpfer einige sehr prominente Auftritte. Anschauen lohnt sich.