The Voice of Germany

Die Spannung ist mit den Händen zu greifen. Die junge Frau auf der Bühne singt sich die Seele aus dem Leib. Doch die Juroren von »The Voice of Germany« lassen sich dieses Mal extrem viel Zeit mit der Entscheidung. Endlich drehen sich Mark Foster und Nico Santos fast gleichzeitig in Richtung Bühne um. Und Ninorta Coban weiß, dass sie eine Runde weiter ist.

Dieser Moment auf der Bühne sei kaum auszuhalten gewesen, sagt die gebürtige Gütersloherin in unserem Gespräch und man merkt ihr die Anspannung immer noch an. Ninorta lebt seit vier Jahren in Berlin und Musik hat sie ihr Leben lang gemacht. Ihr Vater erkannte ihr Talent früh und war ein sehr strenger Lehrer. Nach der Schule musste Ninorta üben. Es gab kaum Ausnahmen. Unterricht bekam sie außerdem bei »Talentcoaching« und bewies ihre Bühnenpr.senz regelmäßig auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt. Heute weiß sie, dass diese Disziplin sie dahin gebracht hat, wo sie heute ist.

Nach dem Realschulabschluss ging sie zur Gesamtschule. In der 12. Klasse reiste sie mit Freunden in die USA und besuchte dort u.a. den Motown Jazz Club in Detroit. Das legendäre Musiklabel Motown, das schwarzen Soul für weiße Hörer machte, hat Berühmtheiten wie die Jackson 5, Diana Ross oder Marvin Gay hervorgebracht. Ninorta war so beeindruckt und gefesselt von der Atmosphäre des Ortes, dass sie hier unbedingt singen wollte. Eigentlich ist das nicht möglich, aber sie nervte den zuständigen Musiker so lange, bis der sie »on stage« erleben wollte. Und was er hörte, haute ihn um. Umgehend sprach er eine Empfehlung an Freunde in Los Angeles aus, die dann auch unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollten.

Als bodenständige Ostwestfälin beendete sie erst einmal das 12. Schuljahr und zog anschließend nach L.A.. Hier arbeitete sie mit den Managern von APlus (u.a. auch für Beyoncé und JayZ tätig) an einem eigenen Album. Doch was sich nach unglaublichem Erfolg anhört, fühlte sich für Ninorta irgendwann nicht mehr richtig an. Sie fühlte keine Verbindung mehr zur Musik, alles schien nur noch Arbeit zu sein. 

So blieben ihr nur zwei Wege: entweder komplett aufzuhören oder noch einmal von Null zu beginnen. Zum Glück entschied sie sich für einen Neuanfang, zog wieder nach Deutschland und begann an der Berliner ProStage-Schule ganz von vorne, studierte Gesang, Tanz und Schauspiel und gewann ihre enge Verbindung zur Musik wieder.
Um sich auszuprobieren suchte sie sich kleine Bühnen, sang auf der Straße oder in der U-Bahn. Sie liebt den engen Kontakt zu ihren Zuhörern und berichtet von eindringlichen Erlebnissen: Einmal sang sie in der U-Bahn, als sich eine Frau die Ohren zuhielt. Zuerst war Ninorta verstört, dann musste sie der Frau Recht geben, denn sie hatte gesungen, ohne auf ihr Inneres zu hören. Und begann noch einmal mit »Can’t help falling in love« von Elvis Presley. Die emotionalen Reaktionen der Zuhörer wären unglaublich und fast wie im Film gewesen.
Nach drei Jahren an der ProStage - Schule war Ninorta dann bereit für »The Voice of Germany«. Nach ihrem oben beschriebenen Auftritt entschied sie sich für das Team Mark Forster und ihre bisherigen Erfahrungen bestätigen die Richtigkeit ihrer Wahl. Er will sie auf jeden Fall weiterbringen, sagt seine Meinung und unterstützt sie voll und ganz. Er könne unglaublich gut erklären und sei dabei immer respektvoll und auf Augenhöhe. Auch mit den anderen Teilnehmern der Show versteht sie sich sehr gut.
Ohne ihr großes Talent und ihre Disziplin wäre sie nie so weit gekommen. Sie ist ihren Eltern sehr dankbar, dass sie sie immer unterstützt haben. Im Übrigen ist die ganze Familie unglaublich musikalisch. Ninortas Geschwister machen alle Musik, spielen Instrumente oder singen. Und wenn Ninorta zu Besuch in Gütersloh ist, kommt es durchaus vor, dass alle gemeinsam musizieren. Auch wenn die junge Sängerin immer gerne nach Gütersloh zurückkommt, wird sie der Musik zuliebe erst einmal weiter in Berlin bleiben. Und wer weiß, wohin es sie dann zieht. Auf jeden Fall wünschen wir Ihr, dass sie mindestens ins Finale von »The Voice of Germany« kommt. Bei den Battles ist sie auf jeden Fall schon weitergekommen. Super!

Instagram – ninorta.music