Beeindruckende Bilderwelten

Reisen die Prägen

Silke Wedler hat ihre Liebe zur Fotografie auf Reisen entdeckt. Mit ihrem Blick durch die Kamera nimmt sie ihre  Umgebung intensiver wahr und kann vor allem die für sie wichtigen und bedeutsamen Momente bewahren. Wenn sie sich nach Jahren ein Foto anschaut, hat siesofort die gesamte Situation inkl. der Stimmung von damals vor Augen. Das Gefühl ist wieder da. Das bereitet ihr immer wieder große Freude.

Asien hat es Silke angetan. Ihre erste Asienreise führte sie mit 18 Jahren nach dem Abitur an den Bosporus in die Türkei. Es folgten 7 intensive Wochen mit dem Rad entlang an der Schwarzmeerküste bis nach Anatolien zum Ararat, zurück über Kappadokien, das Mittelmeer und Ankara bis nach Istanbul. Alles mit dem Fahrrad. Die erste Asien-Fernreise folgte mit 19 Jahren nach Vietnam. 3 Monate vom Süden in den Norden. Wieder mit dem Fahrrad – erstmalig allein. Eine sehr prägende Zeit. Es folgten Nepal, Burma, Thailand, Laos, Sri Lanka und Kambodscha. Immer allein, immer mit dem Rad, immer die Kamera dabei. In den ersten Jahren waren es Dias, später wurde die analoge Technik von einer digitalen Kamera abgelöst. Auch in Europa war sie viel mit dem Rad unterwegs, u.a. in Tschechien, Österreich, der Slowakei, Kroatien, Montenegro,  Italien  oder Griechenland.

Indien ist ein unglaubliches Land. Unglaublich facettenreich. Unglaublich gegensätzlich. Unglaublich intensiv. Nirgendwo treffen die Gegensätze so stark aufeinander, leben Arm und Reich so dicht nebeneinander, sind der Tod und das Leben so nah beieinander – oft nur Millimeter oder Bruchteile von Sekunden. Nirgendwo ist die Welt so bunt, so aufregend, so ungerecht. Indien ist ein Härtetest für alle Reisenden.

 

 

Wer in China mit dem Fahrrad reist, muss belastbar sein. 3 Tage lang hintereinander jeweils 40 km nur bergauf radeln, kann im Süden von China vorkommen. Die Dimensionen sind unvorstellbar. Man muss also einen langen Atem haben, vor allem aber muss man kreativ sein. Denn Chinesen sprechen kein Englisch. Auf chinesischen Straßenschildern findet man außerhalb der Millionenstädte keine lateinischen Buchstaben. D.h. im Detail: Man besorgt sich eine chinesische Karte, kreiselt sein Hauptziel »Peking« oder „»Xiamen« ein und steuert dann wochenlang chinesische Schriftzeichen (also »Bilder«) an – Orte, deren Namen man nicht kennt und erst recht nicht aussprechen kann. Ein echtes Abendteuer! Man lernt wieder, richtig Karten zu lesen.  So ist man vielleicht noch vor 20 Jahren gereist. Ohne Navi und technische Hilfe. Auch wenn die Reisen einige Jahre her sind, sind sie jeden Tag dabei: Eine Assoziation, ein Gedanke, eine Erinnerung. Reisen formen die Persönlichkeit, ändern den Blick auf die Welt, prägen für das ganze Leben. 

Kambodscha hat einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen – nicht nur, weil Silke dort 2001 ihren jetzigen Ehemann und Vater ihrer beiden Töchter kennen und lieben gelernt hat – sondern vor allem, weil dieses von einem schlimmen Krieg gebeutelte Land eine ganz besondere Wirkung auf seine Besucher hat. Eine Wirkung, die einen nicht mehr loslässt. Die Spuren der Zerstörung und des Unheils, welches den Einwohnern dieses Landes widerfahren ist, sind bis heute überall spürbar.

 

Nach dem Reisen war klar: die Fotografie bleibt. Nebenberuflich arbeitet sie seit 9 Jahren als Fotografin. Ihre Arbeiten und noch mehr Fotos von ihren Reisen findet Ihr auf www.silkewedler.de.