OLGA KUCKSHAUS

UNTERRICHTEN IST IHRE LEIDENSCHAFT

Frage. Sie wurde Lehrerin, weil sie die Arbeit  mit Kindern und Jugendlichen immer schon geliebt hat. Außerdem möchte sie die Kids ein Stück weit auf ihrem Weg Begleiten und unterstützen. Und da ist der Lehrerinnen-Beruf einfach ideal.

 

Aber lassen wir doch Olga selbst zu Wort kommen: Als ich das Studium in Bielefeld beendete, wurde ich für das Referendariat der Geschwister-Scholl-Schule in Gütersloh zugeteilt. Dieses Referendariat war die lehrreichste, aber auch anstrengendste Zeit in meiner ganzen Studien- und Ausbildungszeit. Meine Schulleiterin, Christiane Piepenbrock, fragte mich dann nach dem Ende des Referendariats, ob ich mir vorstellen könnte, gemeinsam mit einer Kollegin – und mittlerweile sehr guten Freundin – die erste internationale Klasse der Geschwister-Scholl-Schule als Klassenlehrerin zu übernehmen. In diesen internationalen Klassen  werden die Schülerinnen und Schüler mit wenig Deutschkenntnissen mit intensiver systematischer Deutschförderung darauf vorbereitet, am Regelunterricht einer weiterführenden Schule teilzunehmen.

Wir entschieden uns dafür, diese Herausforderung anzunehmen. Ich selbst habe einen Migrationshintergrund, weshalb ich mich gut in die Situation meiner zukünftigen Schülerinnen und Schüler hineinversetzen konnte. Als die ersten Schultage des neuen Schuljahres begonnen haben, verpuffte die erste Euphorie. Vor uns saßen 15 Schülerinnen und Schüler verschiedener Nationen mit wenig bis gar keinen Sprachkenntnissen und aus sehr unterschiedlichen Schulsystemen. Doch wir stellten uns der Aufgabe und arbeiteten zum einen an ihrem Regelbewusstsein, entwickelten aber auch in einem Team ein Konzept zum Spracherwerb in internationalen Klassen (KeS). Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen, meine Kollegin und ich unterrichten die Klasse immer noch und die Schülerinnen und Schüler der Klasse sind uns unfassbar ans Herz gewachsen. Sie beherrschen die deutsche Sprache mittlerweile sicher, machen dieses Jahr ihren Abschluss und werden ihren Weg machen! Alle Beteiligten sind sich einig: Die Arbeit hat sich gelohnt!

 

 

Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse war stets sehr intensiv und wir haben alle Höhen und Tiefen der Schülerinnen und Schüler miterlebt und dementsprechend auch mitgefühlt. Neben allen schönen Erfahrungen berichteten die Kinder und Jugendlichen auch immer wieder von Momenten, in denen sie aufgrund ihrer Religion, Nationalität oder ihres Aussehens diskriminiert wurden. Daher gründete ich vor einem Jahr gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter des Fachbereichs Jugend und Bildung der Stadt Gütersloh, Fadi Matusch, die AG »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« an der Geschwister-Scholl-Schule. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein landesweites Projekt von und für SchülerInnen und das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ziel des Netzwerkes ist es, das Klima an der Schule aktiv mitzugestalten und sich gegen jede Form von Mobbing, Gewalt und Diskriminierung einzusetzen

In unserer AG wurden zunächst inhaltlich alle Themen rund um »Rassismus« erarbeitet, um den Schülerinnen und Schülern ein Grundlagenwissen zu verschaffen. Anschließend sammelte die AG erfolgreich in der Schule Unterschriften, um Teil des landesweiten Netzwerks zu werden. Dazu benötigt man 70% aller an der Schule tätigen Personen. Nun wird für September die Siegelverleihung geplant, die natürlich groß gefeiert wird. Damit will die AG ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Rassismus setzen. Um die Feier zu finanzieren, verkauft die AG u.a. ein eigens entworfenes Armband mit dem Motto der Veranstaltung »Mensch ist Mensch« trägt. Wir erhoffen uns außerdem, dass in der Schulgemeinde und auch darüber hinaus durch das Armband demonstriert wird, dass jede Form von Rassismus inakzeptabel ist! In den Sommerferien verkaufen unsere Schülerinnen und Schüler die Armbänder an verschiedenen Orten in Gütersloh. 


Außerdem freuen wir uns auch über Spenden, um dieses
Projekt umzusetzen!