Fußball – verrückt

Pauline Berning will die Fußballwelt erobern. Das Ziel ist die Damen-Nationalmannschaft. Und die Chancen stehen gut. Das 18-jährige

Ausnahmetalent aus Verl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr mit großer Leidenschaft Fußball, hat an diversen Länderspielen teilgenommen und im November 2018 an der U 17-Weltmeisterschaft in Uruguay teilgenommen.

Eigentlich sollte Pauline ja Handball spielen. Aber da die vierjährige während des Trainings den Ball nicht warf, sondern nur schoss, kamen ihre Eltern schnell zu der Einsicht, dass ihr Kind wohl besser Fußball spielt. Ein guter Entschluss, denn Pauline entpuppte sich als Naturtalent. Sie ist im besten Sinne des Wortes »fußballverrückt«. Erst spielte sie in Kaunitz von 2006 bis 2010 in der E-Jugend. 2011 wechselte sie dann zum SC Verl. Immer war sie das einzige Mädchen unter den fußballbegeisterten Jungs. Doch Probleme habe es nie gegeben, erzählt sie. Sie habe sich in den Mannschaften immer wohl gefühlt. Und sicherlich hat das Training mit den Jungs einiges zur Abhärtung beigetragen. Zur Zeit spielt sie beim Zweitligisten FSV Gütersloh. Natürlich hat sie Vorbilder: Das sind Thomas Müller und Dzsenifer Maroszan. Beide spielen auf ihrer Position, sie mag ihren Spielstil und beide seien wirklich cool.  

 

Paulines Talent wurde früh gefördert. Bereits 2012 kam sie in die Mädchenkreisauswahl, 2013 ins TFZ (Talentförderzentrum) und 2013 schließlich in die Westfalenauswahl. Bereits 2014 spielte sie ihren ersten Länderpokal und überzeugte die DFB-Trainer nach zahlreichen Matches für die U 15- und U 16-Mannschaft sowie bei dreizehn Einsätzen für die U 17.  Der Höhepunkt ihrer jungen Karriere war die Weltmeisterschaft der U17-Mannschaft in Uruguay. Drei ganze Wochen war sie in dem südamerikanischen Land und erzählt begeistert von diesem besonderen Erlebnis, obwohl sie sich immer noch darüber ärgert, dass die Mannschaft im Viertelfinale ausschied.

Die sympathische Abiturientin besucht seit 2016 das Fußball-Internat in Kamen-Kaiserau. Hier werden seit knapp 10 Jahren besonders talentierte Spielerinnen aus Nordrhein-Westfalen intensiv gefördert. Pauline hat die letzten drei Jahre von montags bis freitags mit 14 anderen jungen Frauen, ebenso fußballverrückt wie Pauline, in einer von vier Wohngemeinschaften zusammengelebt. Schule und Sport sind im Internat optimal aufeinander abgestimmt: vormittags Schule, Mittagessen in der Mensa, Hausaufgaben, Athletiktraining, Fußball-Training. Um 22 Uhr ist Nachtruhe. Und wer immer noch nicht ausgepowert ist, kann Krafttraining machen. Ihre knappe Freizeit verbringt Pauline am liebsten mit ihren drei besten Freunden, mit denen sie gerne nach Münster an den Aasee fährt. Nach dem Abitur wird sie ein Jahr beim FSV Gütersloh spielen und »nebenbei« ein freiwilliges soziales Jahr an einer Grundschule in Verl ableisten. In etwas fernerer Zukunft würde sie sehr gerne in Freiburg oder Frankfurt spielen – also erstmal in der 1. Bundesliga. Und sie träumt davon, irgendwann Mitglied der Nationalmannschaft zu sein. Bis dahin bleibt sie ihrem Motto treu »dranbleiben, Spaß haben, einfach machen!«