Wenn Carl zu Besuch kommt, dann öffnet eine bekannte Gütersloher Persönlichkeit ihre Türen und gewährt uns einen Blick in ihr Leben. Dieses Mal haben wir Gabriele Conert, Franchisenehmerin der McDonald‘s Filialen in Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück, und in Gütersloh vor allem durch ihre engagierte ehrenamtliche Arbeit bekannt - in ihrer, wie sie selbst sagt, bezaubernden »Villa Kunterbunt« getroffen.

Sie hat angekündigt, dass sie und die »Hasenschule« uns erwarten und schon vor dem Haus wird klar, was damit gemeint war. Zwei riesengroße Hasenfiguren, Lehrer und Schüler aus dem bekannten Kinderbuch, stehen auf dem Balkon des Hauses, das sich an der Straße Unter den Ulmen befindet. Gabriele Conert erzählt amüsiert, dass ihre Balkondekorationen immer wieder für Menschenaufläufe sorgten und gerne auch mal als Hintergrund für Instagram-Fotos dienten. Das passiert nicht nur zu Ostern, denn der Balkon ist den Jahreszeiten entsprechend häufig auffällig geschmückt – zu Weihnachten findet man hier zum Beispiel große Nussknackerfiguren. 

Gute Laune und die Liebe zu schöner Dekoration zeigt sich auch in der Wohnung von Gabriele Conert. Sie ist gemütlich mit vielen originellen, liebevollen Details eingerichtet und spiegelt die Hobbies und Vorlieben der Unternehmerin. Zum einen sammelt sie mit großer Begeisterung Kühe in jeglicher Form. Überall findet man kleine Skulpturen, auf dem Kaffeetisch stehen Milchkännchen in »Kuhform«. Das passt, denn Conert ist ja auch die »Burger Queen«. Zum anderen ist sie ein großer Fan des Pop-Art-Künstlers James Rizzi. Eines seiner großen Wimmelbilder hängt im Wohnzimmer, auch kleinere Bilder entdeckt man überall. Und sie serviert unseren Kaffee in Tassen mit den typischen bunten Zeichnungen des Amerikaners. Auch das Reisen liebt sie sehr, denn Reisen schaffe schöne Erinnerungen. Eines ihrer liebsten Ziele ist Berlin. Doch so gerne sie in Berlin ist - nach drei Tagen Großstadt packt sie das Heimweh nach Gütersloh und sie freut sich, wenn sie wieder zu Hause ist.

Weil Gabriele Conert sowohl beruflich als auch in ihren zahlreichen Ehrenämtern viel unterwegs ist, ist ihre Wohnung Rückzugs- und Ruheort. Sie liebt die Lage an der Dalke und erzählt von der starken Hausgemeinschaft. Im Haus wohnen ausschließlich Frauen, die sich regelmäßig treffen und viel miteinander unternehmen. Auch von der Geschichte des Hauses unter den Ulmen, einer ehemaligen Fabrikantenvilla, ist sie begeistert. So war z.B. ihre Küche das Herrenzimmer der früheren Hauseigentümer.

Gabriele Conert ist so verwurzelt in Gütersloh, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass sie nicht von hier kommt. Doch tatsächlich wurde sie in Düsseldorf geboren und kam erst 1996 an die Dalke. Die gebürtige Rheinländerin verbrachte – trotz zahlreicher Umzüge aufgrund der Berufstätigkeit ihres Vaters – eine glückliche Kindheit und Jugend und machte ihr Abitur in Köln. Danach stand für sie fest, dass sie bei McDonald‘s arbeiten möchte. Conerts Vater, der übrigens erst mit 60 Jahren bei dem Unternehmen einstieg, war einer der ersten Franchisenehmer und steckte seine Tochter, die immer ein Vaterkind war, mit seiner Begeisterung für das Unternehmen schnell an.

 

 

Sie arbeitete – wie die ganze Familie – in der 1979 in Neuss eröffneten Filiale von Anfang an mit.

Ende der 80er Jahre wollte Conerts Vater aus Altersgründen seine Franchise-Lizenzen und das Unternehmen verkaufen. Nach kurzer Überlegung entschied sich Gabriele Conert, die in Köln Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personal studiert hatte, seine Nachfolge anzutreten. Später zog sie nach Beckum zu ihrem damaligen Lebensgefährten und übernahm die Filiale in Rheda-Wiedenbrück. Der Standort in Neuss wurde abgegeben. Doch da sie ein Familienmensch ist und sehr an ihrem Vater hing, fuhr sie in diese Zeit noch dreimal in der Woche zum Familienfrühstück ins Rheinland. Ab 1998 gab es dann Burger auch in Gütersloh - zunächst an der Autobahn, 2006 kam der Standort am Hauptbahnhof dazu. 140 Menschen sind hier tätig, deren Namen und Geschichten Gabriele Conert natürlich kennt.

Im Alter von 75 Jahren erlitt ihr Vater einen Schlaganfall. Seitdem engagiert sie sich in der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Und das ist nur ein Bruchteil ihres ehrenamtlichen Engagements. So ist sie u.a. auch in der Werbegemeinschaft Gütersloh aktiv. Dank ihrer finanziellen und persönlichen Unterstützung werden seit Jahren immer wieder attraktive Aktionen in der Stadt realisiert. Auch im Kuratorium der Bürgerstiftung, im Verkehrsverein oder im Förderkreis des Klinikums Gütersloh Vorstand der Bürgerstiftung Rheda WD. ist sie tätig, denn sie fühlt sich verpflichtet, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Die Projekte kämen einfach zu ihr, sagt sie. Und das nicht nur im Rahmen von ehrenamtlichen Organisationen.

So unterstützt sie seit 2015 privat einige Flüchtlinge. Sie möchte Spuren hinterlassen und Sinnvolles schaffen, was sie in Gütersloh immer wieder aufs Neue tut. Dass sie dieses enorme Pensum schafft, führt sie u.a. darauf zurück, dass sie wenig Schlaf braucht. Beruflich kann sie sich ganz und gar auf die Unterstützung ihrer »3 Musketiere« verlassen. Ardian Gashi, Ayhan Acar und Alexander Minich unterstützen sie und sorgen mit dafür, dass im Geschäft alles reibungslos läuft. Wir von Carl finden, dass auch Gabriele Conerts große Begeisterungsfähigkeit einen wichtigen Teil zu ihrer großen Schaffenskraft beiträgt. Ein Antrieb dafür ist sicherlich auch das Motto ihres Vaters, dass man sich tagsüber so benehmen solle, dass man abends seinem Spiegelbild freundlich gute Nacht sagen kann.

Nach dem Tod des Vaters zog Gabriele Conerts Mutter in ihren letzten Lebensjahren nach Gütersloh. Sie liebte es, mit ihrer Tochter im Cabrio bei gutem Wetter durch die Gegend zu fahren. Heute fährt Gabriele Conert immer noch viel Cabrio, ist aber auch genauso gerne mit dem Fahrrad oder zu Fuß in und um Gütersloh unterwegs. Hier fühle sie sich einfach wohl und habe alles, was sie brauche. Zum Schluss unseres Gespräches lässt sich Gabriele Conert gut gelaunt mit ihrer Hasenschule fotografieren. Ihr Optimismus ist einfach ansteckend. Wir verabschieden uns voneinander und freuen uns auf ein nächstes Treffen mit Gabriele Conert bei einer der vielen Gütersloher Veranstaltungen.