Spritzwasser, Staub, Streusalz – der Alltag hinterlässt seine Spuren auch auf den Bussen der Stadtbus Gütersloh GmbH. Damit die Busse trotzdem bei jeder Fahrt aufs Neue strahlen, nehmen die Fahrzeuge regelmäßig den Weg durch die betriebseigene Waschstraße. Dort kümmern sich Volkmar Gilberg und ein fleißiges Team von Wagenreinigern um die 36 Busse, die jeden Tag zehntausende Gütersloher zur Schule, Arbeit oder einfach in die Stadt bringen. Volkmar Gilberg arbeitet bereits seit 26 Jahren rund um die Stadtbusse und weiß, wie man einen Bus in perfekten Zustand bringt. Er fährt mit uns durch die Waschstraße und zeigt uns, was zwischen den Busfahrten passiert.

Das automatische Tor zur Waschstraße öffnet sich und ein weiß-grüner Hybridbus fährt langsam herein. Volkmar stoppt den Bus und stellt ihn bereits einige Meter vor den großen blauen Säulen der Waschanlage ab. Denn es geht nicht gleich ans vollautomatische Waschen. Zunächst muss nämlich getankt werden. Schließlich verbraucht auch der Hybridbus auf seinen Fahrten durch Gütersloh einige Liter Diesel. Gut, dass die Busse nicht zwischen den Fahrten an der Tankstelle halten müssen, sondern an der eigenen Zapfanlage betankt werden können. Schnell die Dieselhandschuhe übergezogen und per Chipkarte die Zapfsäule in der Werkhalle entsperrt. Schon kann Volkmar Gilberg, der die Busse nicht nur reinigt, sondern einige Strecken auch selber fährt, nachfüllen.

Während des Tankvorgangs ist es erstaunlich ruhig. Denn der Motor, der den Kraftstoff in den Bus pumpt, liegt draußen, etwas entfernt von der Halle, wo in großen Tanks der Diesel lagert. Anders als bei gewöhn-lichen Tankstellen steht bei der betriebseigenen Tankstelle außerdem der Preiszeiger still. Volkmar muss nicht nur daran denken die Busse zu betanken, sondern auch regelmäßig »AdBlue« nachzufüllen. Die schadstoffreduzierende Flüssigkeit lagert direkt neben der Dieselzapfsäule in großen Tanks. Daneben befindet sich auch eine kleine Werkbank. Dort liegt alles, was Volkmar braucht, um am Bus kleine Reparaturen direkt durchzuführen. »Ein defektes Rücklicht tausche ich sofort aus, einen losen Sitz schraube ich wieder fest«, erzählt Volkmar Gilberg. Abseits von losen Sitzen beschäftigt sich der Wagenreiniger aber relativ wenig mit dem Inneren der Busse. Für Sauberkeit und Frische im Innenraum ist ein fleißiges Team aus Reinigungs-kräften zuständig, die wir vor kurzer Zeit bereits besucht haben.

Auch ein Blick in den Motorraum darf beim Check-up zwischen den Fahrten nicht fehlen. Volkmar nimmt uns mit zum hinteren Ende des Busses und öffnet mit geübten Griffen die Klappe zum Motor. Der Ölstab wird gezogen – ist noch genug Öl drauf. Rötliches Kühlwasser samt Frostschutzmittel wird per Knopfdruck von einem Behälter oberhalb des Motors an die richtige Stelle gepumpt. Dann Klappe wieder zu, noch ein kurzer Blick aufs Heck, schon geht’s zum Waschen. Aber bevor sich Volkmar zurücklehnen kann und der elektronische Kollege übernimmt, muss der Wagenreiniger selber das Risiko eingehen, ein wenig nass zu werden. Besonders hartnäckigen Schmutz weicht der langjährige Mitarbeiter per Spritzpistole schon mal ein. »Unsere Fahrgäste sollen ja in schönen und sauberen Bussen durch Gütersloh fahren«, sagt Volkmar Gilberg während er bewaffnet mit der Spritzpistole die 18 Meter lange Seite des Wagens absprüht. Jeden Tag kümmern sich Volkmar und seine Kollegen um rund 25 der 36 Stadtbusse.

Meistens bringen die Busfahrer ihre Fahrzeuge aber in gutem und relativ sauberem Zustand wieder zurück. Nur an Regentagen und im Winter bei Streusalz und Schnee müssen die Wagenreiniger länger mit der Hand säubern und schrubben. Mittlerweile ist der Hybridbus für die Waschstraße vorbereitet. Unser Protagonist schwingt sich in den Bus, fährt einige Meter vor, steigt aus und klappt den großen Spiegel auf der rechten Seite des Busses vor die Windschutzscheibe. Dann geht es zur Steuereinheit um die Ecke. Für heute reicht Programm Nr. 2 – ein kurzer Waschgang. Volkmar drückt auf den großen grünen Knopf mit der Aufschrift »Start« und schon heulen die blauen Säulen am Ende der Waschstraße auf. Die großen, runden Bürsten beginnen sich zu drehen, Wasser spritzt auf den Bus. Dann fahren die Waschbürsten die komplette Länge des Busses ab. Auf dem Rückweg sprühen sie eine Flüssigkeit auf, die den Bus schneller trocknen lässt, denn geföhnt wird hier nicht. Die Bürsten stoppen, das Wasser läuft ab und vor uns steht ein strahlend sauberer weiß-grüner Bus. »Jetzt aber schnell«, meint Volkmar Gilberg, steigt in den Bus ein und verlässt die Bus-Waschstraße, um den frischen Bus für einen Busfahrer, der gleich mit seiner nächsten Fahrt beginnt, abzustellen.