Malermeister

Das Warten hat ein Ende: Im März treten in der Weberei die besten Nachwuchs-Poeten aus ganz NRW im freundschaftlichen Wettstreit gegeneinander an! Sie sind die junge Generation, die beständig frisches Blut in die Poetry- Slam-Szene bringen. Bereits zum dritten Mal stellen wir an dieser Stelle einen Teilnehmer vor – der Gleichberechtigung schuldig diesmal die weibliche Seite. Tatsächlich war es gar nicht so einfach, eine der Teilnehmerinnen vor die Kamera zu bekommen. Schließlich ist es mit Jule Eckert aber sogar eine der bundesweit erfolgreichsten Slammerinnen geworden.

Jahrgang 1996 entsprang sie im Jahr 2012 der Berliner U20-Szene. Seither leben Lyrik und Mythos in ihrer Schreibfeder sowie die ihr nachgesagte »Märchenstimme« in ihrem Kehlkopf. Das alles in Kombination kann man natürlich im Video – dem QR-Code oder alternativ dem Link folgend – sehen und hören. 

Der NRW-Slam sei an dieser Stelle aber natürlich auch ein weiteres Mal empfohlen! Wie genau das abläuft? Hier noch einmal die Regeln des Wettbewerbes zusammengefasst:

 

  • Es sind nur eigene Texte erlaubt
  • Das Zeitmaß beträgt maximal fünf Minuten, die beim NRW-Slam genau genommen werden. Gleiche Chancen für alle!
  • Es sind keine Verkleidungen, Instrumente oder Hilfsmittel erlaubt.
  • Die Jury wird zufällig aus dem Publikum ausgewählt und wertet mit Nachkommastellen von 1 (furchtbar) bis 10 (grandios). Die höchste und die niedrigste Wertung werden gestrichen, falls sich Freund oder Feind in die Jury gemogelt haben.

Hier ein Ausschnitt aus dem Text

» ... «

Hier -
Dort -
Beton -

Wipfel in der Ferne,
den grauen Vorhang vor dem Fenster,
und Werbung, die blind grinsend durch Straßen zuckt.

Hier – wo nur gilt, wie du äußerlich
Dort – bei anderen ankommst.
Doch es ist wie mit 

Beton –

mach die Fassade ruhig dick mein Freund,
Trag den Schein auf, Schicht um Schicht,
doch glaub mir, eines Tages
und auch wenn du es nie wolltest
erdrückt und erschlägt sie dich. 

So eine Zeit erlebte man gerade,
in der dieses Märchen erzählt,
An einem Tage wie jener
erblickte ein Junge
mit besonderer Begabung die Welt.

 

Text: Ben Hensdiek
Foto: Sven Grochholski