QUINTESSENCE

Ein neuer Monat, eine neue Folge »Holiday Jazz«! Bereits zum dritten Mal hat Carl Größen der lokalen und seit diesem Monat auch internationalen Jazz-Szene zu einem Videodreh eingeladen. Als Bühne diente einmal mehr die großzügige Lobby des »Holiday Inn Express« in Gütersloh.

Die Kulisse: Güterslohs Stadt- oder besser gesagt Nachtleben. Durch die gewölbte Glasfront zieht das Leben im Meer von Lichtern vorbei, während Musiker der Extraklasse zwei Stücke ihrer Wahl präsentieren – und natürlich auch gerne für einen netten Plausch bleiben.

Nach der Premiere mit »Lokalmatadoren« im November,  gefolgt von einem Duo der besonderen Art im Dezember, fanden sich für die dritte Folge fünf Musiker ein, die bereits Zuschauer auf der ganzen Welt begeistern konnten. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Bandbesetzung im eigentlichen Sinne, sondern um ein Saxofon-Quintett mit dem Namen »Quintessence«.

Ein Besuch, über den wir uns sehr gefreut haben – auch wenn die Schublade »Jazz« für die Fünf nicht ganz eindeutig aufgemacht werden kann. Zumindest nicht mehr. Zwar handelt sich bei allen Musikern um ausgebildete Jazzmusiker, jedoch bedienen sich die Ausnahme-Saxofonisten seit geraumer Zeit vor allem am großen musikalischen Pool der Klassik. Und genau das macht eine gewisse Einzigartigkeit dieses Quintetts aus, das gern gesehener Gast auf Bühnen weltweit ist. Die nächste große Reise wird Quintessence unter anderem nach China führen.

Als Grundlage für ganz neue Arrangements dienen Werke von Bach, Mozart, Vivaldi, Beethoven und vielen anderen. Die Beschäftigung und auch Veränderung der »Vorlagen« wird dabei als  besonders reizvoll empfunden.

Das an diesem Abend zuerst aufgenommene Stück – »Blue  Rondo à la Turk« – ist eigentlich im Original durch ein Quartett bekannt geworden: das Dave Brubeck Quartett. Das zweite Stück trägt den Namen »25+«, eine wohl sehr moderne Bezeichnung für die 25. Sinfonie von W.A. Mozart. Hört man sich die Originalfassung der Sinfonie an, so werden wohl auch die musikalischen Leser lange grübeln, wie man eine ganze Sinfonie für fünf Saxofone arrangieren kann. Das Video beweist: es funktioniert und ist gleichermaßen beeindruckend, wie auch überwältigend.

Am besten überzeugt man sich selbst von der gewaltigen Soundmauer, der Präzision und enormen Kreativität von Quintessence.

 

 

Fotos: Dominique Osea · Text: Ben Hensdiek
Kameras: Sven Grochholski, Matthias Kirchhoff, Dominique Osea, Daniel Krestovsky
Ton: Marc Poser-Nitschke

wird unterstützt von: