Frühe Leidenschaft

Kaum ein kleines Mädchen träumt nicht davon, Sängerin zu werden. In den meisten Fällen bleibt dieser Wunsch nur eine Kindheitsphantasie. Ein Traum, entstanden durch eindrucksvolle, perfekt inszenierte Live-Spektakel attraktiver Idole, die scheinbar ein unbeschwertes Leben im Glanz und Glamour des Rampenlichtes führen. 

Mit der Zeit kommt die Einsicht. Man reift, merkt, dass der Weg dorthin kein leichter ist, dass Talent nicht in ausreichender Form vorhanden ist. Oder einfach Gedanken, die im Zuge des erwachsen Werdens unweigerlich kommen, einen vernünftig sinnen. 

Natalie Handwerk wollte eines schon immer. Sängerin werden, wie eben wohl die meisten ihrer damaligen Altersgenossinnen. 

Mit 3 Jahren war es der Kassettenrecorder mit Aufnahmefunktion, der die Leidenschaft zum Singen weckte. Seitdem »bin ich nur am singen«, erinnert sich Natalie im Interview an den Beginn ihres musikalischen Werdeganges. 

Von da an waren die Musik und das Singen ständige Begleiter. Mit dem stetigen Gedanken Musik zum Beruf zu machen, wurde vor zwei Jahren die Entscheidung getroffen Musik zu studieren. 

Die erste Station war Berlin. Dort wurde ein Studienvorbereitendes Jahr absolviert. Allerdings im Bereich »Musical«. Ganz glücklich war Natalie nicht. Zu viel Tanz, zu wenig eigene Kreativität. Es wuchs der Wunsch, selber Songs zu schreiben und zu performen. Seit einem Jahr studiert Natalie nun Pop-Vocals in Münster. 

In der Musikgalerie am Dreiecksplatz präsentierte uns Natalie Handwerk zwei ihrer eigenen Songs. Der erste Song trägt den Namen »Breathe«. Ein eingängiger Song, in dem sie ein trauriges Ereignis aus ihrem Leben verarbeitet hat. Eine klassische Ballade, die einem nahe geht.

Der Zweite Song »Fun« hingegen ist ein Pop-Song wie er im Buche steht. Ein treibender Beat, eine eingängige Melodie und die wundervolle Stimme von Natalie. Das Thema: Spaß haben. Aber auch hier muss der Zuhörer genauer hinhören, denn auch dieser Song birgt etwas Nachdenkliches in sich. Schließlich ist auch »Spaß haben« ab und an negativ behaftet. 

Von dieser talentierten jungen Künstlerin werden wir in Zukunft sicherlich noch viel hören. Am besten hört ihr euch beide Songs in Ruhe an. Lohnen wird sich das auf jeden Fall.

 


Text: Daniel Krestovsky
Foto: Dominique Osea