AUF UMWEGEN ZUM TRAUM

Jule Malischkes Weg zur professionellen Musikerin erscheint auf den ersten Blick ziemlich ungewöhnlich. Zwar fing sie mit 8 Jahren schon an Gitarre zu spielen, und nahm auch schon früh erfolgreich an mehreren Musikwettbewerben teil, jedoch stellte die Musik für sie lange Zeit mehr eine Entspannung dar. Ihr Hauptaugenmerk lag zu dieser Zeit noch vermehrt auf dem Sport, wo sie erfolgreich Tennis und Badminton spielte. Als sie eine schwere Verletzung zurückwarf, fing die Musik sie auf, und sie merkte wie viel diese ihr bedeutete.

Seit diesem Zeitpunkt wurde die Musik mehr und mehr zu ihrer zentralen Leidenschaft. Mit 17 Jahren spielte sie in der Coverband »Ikarus«, welche auch als Vorband von Musikgrößen wie »Barclay James Harvest« und »Uriah Heep« agierte. 2005 startete sie dann ein Pädagogik-Studium in Augsburg, was dem Drang zur Musik jedoch keinen Abbruch tat. Denn schon 2009 begann sie ein Musikstudium parallel zu ihrem anderen Studium, und eignete sich dort die weitergehenden Fähigkeiten der klassischen Gitarre an.

Nachdem sie beide Studiengänge in den Jahren 2012 und 2013 erfolgreich abschließen konnte, entschied sie sich für den Masterstudiengang Jazz/ Rock/ Pop akustische Gitarre Weltmusik, den sie seit 2013 in Dresden verfolgt.

 

Im Zuge dieses Studiums traf die junge Musikerin auch auf Mitmusiker Stephan Bormann, der sie nicht nur motivierte ein eigenes Album zu veröffentlichen, sondern sie auch tatkräftig dabei unterstützte. Und nun, mit 28 Jahren, kann Jule voller Stolz ihr erstes eigenes Studioalbum präsentieren, welches den wunderbaren Titel »Whatever may happen« trägt. Und so ungewöhnlich und anstrengend dieser Weg bis hierhin auch war, so glücklich ist Jule über das was sie geschafft hat.

Denn nicht nur als Solo-Künstlerin ist sie erfolgreich, auch in anderen Projekten mit verschiedenen Musikerkollegen läuft es momentan sehr gut. Der Traum, mit ihrer Musik möglichst erfolgreich zu sein, und viele Menschen zu erreichen, steht also unter einem guten Stern. Zu Shows wie »The Voice of Germany« zieht es Jule allerdings nicht. Sie zieht es vor, sich den Erfolg Stück für Stück zu erarbeiten, und Menschen auf einer persönlicheren Ebene für ihre Musik zu begeistern. Kein Wunder also, dass die Kleinkunst für sie eine sehr wichtige Rolle spielt. Doch bei allem eigenen Erfolg denkt Jule auch schon jetzt in ihrem jungen Alter an den musikalischen Nachwuchs. Seit kurzem unterrichtet sie an der Musikhochschule in Dresden, und gibt ihre Erfahrungen an die Jugend weiter.

 

Es läuft also alles wunderbar im Moment. Und uns würde es sehr wundern, wenn das schon das Letzte war, was wir von Jule Malischke gehört haben. Die Zukunft sieht rosig aus, und wir dürfen sehr gespannt sein, was sie noch so alles in petto hat.

 

Text: Angus Bernards

Foto: Daniel Krestovsky