Refugees welcome

Das Format »GT:Rappt« ist schon seit vielen Jahren mehr, als nur eine Videoproduktion für junge Rap-Künstler. Gemeinsam mit dem städtischen Jugendtreff »Bauteil5« und den Sozialpädagogen vor Ort gab es immer wieder ganz besondere Projekte und Themen, die aufgegriffen und vertont wurden. Vom eigenen Umgang mit Alltagsproblemen über den sprachlichen Ausdruck bis zum Besuch bekannter Rap-Größen, um Inspirationen zu bekommen, war vieles dabei. Oft war es der erste eigene Track, der es ins Video-Format geschafft und Aufschwung für den Start gegeben hat.

In diesem Monat stellen wir einen Song vor, für den insgesamt dreizehn Rapper aus Gütersloh und der nahen Umgebung dem Ruf des Bauteil5-Sozialpädagogen Fadi Matusch und des Produzenten Marlon Johannknecht gefolgt sind, um das Projekt »Refugees Welcome« umzusetzen. Denn kaum ein anderes Thema beschäftigt die jungen Menschen zurzeit derart emotional, wie die aktuelle Flüchtlingssituation.

Entstanden sind insgesamt drei Songs, in denen ganz frei heraus Gefühle und Gedanken zum Thema verarbeitet wurden. Die einzige Vorgabe war es, nicht mehr als »8 Bars« zu schreiben, um den Rahmen innerhalb der Songs nicht zu sprengen. Die Beats steuerte Bronson XL (Marlon Johannknecht) bei, der auch für den Ablauf des gesamten Projektes die Verantwortung übernahm. Die beteiligten Rapper sind bei GT:Rappt zum Großteil keine Unbekannten, einige haben längst ihre eigenen Songs vor der Kamera zum Besten gegeben – und das durchaus in ähnlichen Themenfeldern, wie in diesem Projekt. Denn für manch einen ist die Aufarbeitung auch ein Stück der eigenen Familien-Geschichte. Einige der Rapper haben selbst einen Migrationshintergrund und ihre Eltern sind durch eine Flucht aus dem eigenen Heimatland nach Gütersloh gekommen.

Aufgenommen und gemischt wurde an einem Wochenende zusammen mit Musiker und Studiobesitzer Hans-Otto Eikenbusch im »Tonstudio Gütersloh«.

Die beteiligten Rapper beim Projekt »Refugees Welcome«

Text: Ben Hensdiek
Foto: Marlon Johannknecht