STRASSENRAP MIT VERSTAND
Viele Jugendliche mit Migrationshintergrund haben mit den Problemen, die Integration mit sich bringt, zu kämpfen. Mit diesen Problemen beschäftigt sich auch der Gütersloher Rapper Hatemo in seinem neusten Track »Integration«. Wir haben uns mit dem 20-jährigen bei der Weberei getroffen, um uns mit ihm zu unterhalten und ein Musikvideo zu drehen.
Hatemo ist in Deutschland geboren, seine Eltern sind Tunesischer Herkunft. Bereits im jungen Alter von 12 Jahren hat er begonnen, eigene Texte zu schreiben. Seine ersten Aufnahmen hat er mit einem Headset in seinem Kinderzimmer gemacht, nach einiger Zeit hat er sich dann hochwertigeres Equipment zugelegt um auch von Zuhause aus unabhängig Musik machen zu können. Den Track »Integration« jedoch, hat er mit Marlon Johannknecht im Bauteil 5 aufgenommen. Wie von vielen Rap-Fans der Jahrgänge 92-94, war sein Kindheits-Idol 50 Cent. Seine Texte hat er allerdings immer schon auf Deutsch geschrieben. Heute hört er hauptsächlich Deutschrap, allem voran Kollegah, dessen Einflüsse in seinen Tracks durchaus zu hören sind. Trotzdem hat er einen eigenen Stil entwickelt, der abwechslungsreich ist und einen Wiedererkennungswert hat. In dem von der Stadt Gütersloh und dem Bauteil 5 im Jahre 2013 initiierten Projekt, in dem mehrere Gütersloher Nachwuchsrapper die Ruhrpott-Rapgröße Manuellsen in seinem Studio in Duisburg besucht und mit ihm zusammen einen Song aufgenommen haben, war Hatemo auch vertreten.
Im letzten Jahr hat er mit dem ebenfalls aus Gütersloh stammenden Rapper Fano eine gemeinsame 8 Track EP mit dem Namen »GPS – Ganz persönlicher Standpunkt« released. Nun soll ein Solo-Projekt folgen. Die EP »Sound der Sahara« soll Mitte dieses Jahres erscheinen und als Freedownload angeboten werden.
Wir sind auf jeden Fall gespannt, was seinerseits noch auf uns zukommen wird.
Text: Melvin Ohiomoba
Foto: Dominique Osea