GT Rappt

DER BEAT DER STADT

Eigentlich steht an dieser Stelle ja der Rap im Vordergrund. Als unser Profi auf dem Gebiet, Dominique »Wizdom« Osea, aber mit der Idee kam, einmal die Produktion der Beats in den Vordergrund zu stellen, waren wir natürlich gleich dabei. Denn ohne Beats gibt es logischerweise keine Tracks. Und um einen Schritt weiter zu gehen: Die meisten Rapper brauchen erst den Beat, um überhaupt Texte schreiben zu können.

Um die Beatproduktion in den Fokus zu rücken haben sich die beiden Producer Marlon Johannknecht alias »Bronson XL« vom B5 Studio und Dominique Osea aka Wizdom von LAW für diese GT-Rappt Folge zusammengetan, um einen ganz speziellen Beat zu bauen. Nicht wie gewohnt aus fertigen Sounds und Instrumenten aus dem Computer, sondern aus einem ganz besonderen Material: den Sounds der Stadt.

»Bewaffnet« mit einem mobilen Audio-Recorder haben die Beiden hierfür in der Innenstadt Klänge, Geräusche und Melodien gesammelt, um aus ihnen einen Beat zu bauen. Dafür braucht es einiges an Kreativität, denn jeder Beat besteht hauptsächlich aus Schlagzeugen und einer Melodie. Für die Drums galt es also, Sounds mit Schlagen oder Treten gegen Tonnen oder andere metallische Gegenstände zu erzeugen. Kick, HiHat, Snare und Clap können so ersetzt werden und für das Grundgerüst sorgen. Den klassischen »Clap«, also ein Klatschen, findet man direkt bei Passanten.

 

Schwieriger wird es da bei der Aufnahme von Melodien. Da stand vor allem die Frage im Vordergrund: »Sind an diesem Tag genug Straßenmusiker zu finden, die Geige, Harfe, Gitarre oder ganz andere Instrumente einspielen können?« Wenn nicht, greift man einfach auf das Glockenspiel am Rathaus zurück – das funktioniert im Stundentakt.

 

Im Studio wurden alle gesammelten »Straßensounds« für die Weiterverarbeitung in die »Digital Workstation« geladen. Mithilfe von Midi-Keyboard und Drum-Controller konnten die Jungs so einen einzigartigen Sound produzieren – den Beat der Stadt!

Text: Ben Hensdiek
Foto: Dominique Osea