Rap gegen Rassismus

In unserem Format »Gt:Rappt« erzählen wir Monat für Monat Geschichten von jungen musikbegeisterten Menschen. In dieser Ausgabe dreht sich alles um die Geschichte des jungen Syrers Ahmad Fakhri. Um dem Krieg zu entkommen, nimmt er einen beschwerlichen Weg auf sich. Alleine, zu Fuß, streckenweise mit dem Zug oder Bus und ohne ein Wort Deutsch führt ihn sein Weg nach Gütersloh. Heute – nur zwei Jahre später – nimmt der junge Syrer mit dem Künstlernamen »Ahmad Fakhri 963« kein Blatt vor den Mund und verarbeitet das Erlebte in seinem zweiten Song »Meine Geschichte«.

»Begonnen hat alles im Jahre 2011. Soldaten haben sich vor den Häusern aufgestellt«: Schon mit den ersten beiden Lines ist man als Zuhörer mittendrin in Ahmad Fakhris bewegender Geschichte. In seinem Song rappt der junge Künstler von seinen Erlebnissen im Krieg und von Flucht, Neuanfang, Hoffnung und Glauben. Ahmad macht erst seit drei Jahren Musik. Inspiriert von »Volcano MC« textet er zunächst in seiner Muttersprache Arabisch. »Meine Geschichte« ist sein zweiter Song auf deutsch.

»In Syrien ist immer noch Krieg und viele Kinder leben dort ganz alleine oder mussten ihre Familien dort zurückgelassen«, erzählt Ahmad. Sich auf deutsch mit dem ernsten Thema auseinander zusetzen war erst einmal schwierig für ihn. »Aber ich hab es geschafft«, erzählt Ahmad stolz. Hilfe bekam er von Sozialpädagogen Fadi, der die HipHop-Szene im Bauteil5 schon lange unterstützt. Später ging es dann gemeinsam mit Stefan Wolharn ins Studio des Jugendzentrums. Hier haben die beiden auch schon seinen ersten deutschen Song »Araber« aufgenommen. Im Gegensatz zu »Meine Geschichte« ein echter Spaß-Song.

Momentan besucht Ahmad einen Deutschkurs und ist auf Jobsuche. Das Texten und Rappen hilft dem jungen Syrer sein Deutsch stetig zu verbessern. In Zukunft möchte Ahmad Fakhri 963 natürlich noch mehr Songs aufnehmen. »Als nächstes einen Arabisch-Deutschen«, erzählt er uns. Wir sind begeistert von dem jungen Talent und echt gespannt auf die nächsten Songs aus seiner Feder.

Text: Charline Belke
Video und Foto: GüterslohTV