Reinhard Mohn Stiftung zieht erfolgreiche Zwischenbilanz 

22.11.2017 Autor: Bertelsmann // LoCarl

Erkan Uysal, Prof. Sabine Hornberg, Christoph Mohn, Uwe Heidemann (v.l.) // Copyright: © Bertelsmann

Die Reinhard Mohn Stiftung ist in der ostwestfälischen 

Bildungslandschaft etabliert und gut vernetzt. Mit derzeit 15 Bildungsprojekten in Zusammenarbeit mit insgesamt 150 Kitas, Schulen und Berufskollegs verfolgt sie das Ziel, die Bildungschancen von 19.000 Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Lage, zu verbessern. Dabei konzentriert sich die Reinhard Mohn Stiftung gezielt auf regionale Projekte in Ostwestfalen. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Reinhard Mohn Stiftung insgesamt rund 730.000 Euro für gemeinnützige Tätigkeiten bereitgestellt. Seit dem Start der Reinhard Mohn Stiftung bis Jahresabschluss 2016 summiert sich die Förderung somit auf 2,8 Mio. Euro. In diesem Jahr wird die Stiftung voraussichtlich eine ähnliche Summe wie 2016 aufwenden.

„In Deutschland ist der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen nach wie vor sehr stark vom Bildungshintergrund und der sozialen Lage des Elternhauses abhängig. Das gilt auch für die Region hier in Ostwestfalen“, erläuterte Christoph Mohn, Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung: „Hier setzen wir mit unserer Projektarbeit an und bringen Partner entlang der Bildungsbiographien zusammen. So können wir nachhaltig innovative Ideen unterstützen und helfen konkret Kindern und Jugendlichen aus der Region.“

Die Reinhard Mohn Stiftung konzentriert sich mit ihren Projekten im Bildungsbereich auch künftig auf Ostwestfalen und baut sie weiter aus. Der Einfluss des Elternhauses auf den Bildungsverlauf liegt in Deutschland immer noch bei über 50 Prozent, wie aktuelle Studien zeigen. Gute Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen aber auch, dass es möglich ist, den Bildungserfolg unabhängig von der sozialen Herkunft zu ermöglichen, so Christoph Mohn.

Gemeinsam mit den Kooperationspartnern nutzt die Reinhard Mohn Stiftung verschiedene Ansatzpunkte, zum Beispiel um die Übergänge zwischen den Bildungseinrichtungen noch besser zu gestalten oder um die individuelle Förderung, auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Heterogenität, erfolgreich umzusetzen.

Durch das Projekt „Heterogenität und individuelle Förderung“, das die Stiftung seit 2012 fördert, ist es der Hauptschule Nord beispielsweise gelungen Schüler mit sehr unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zusammenzubringen und gleichzeitig individuelle Leistungen zu fördern. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Schulamt für den Kreis Gütersloh und dem Bildungsbüro des Kreises Gütersloh umgesetzt. Die TU Dortmund übernahm die wissenschaftliche Begleitforschung.

Das Projekt „Heterogenität und individuelle Förderung“ setzte bei folgender Ausgangssituation an: Die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler an der Hauptschule Nord der Stadt Gütersloh variiert stark. Die Gründe dafür sind, dass die Schule inklusiv arbeitet und jedes Jahr eine große Zahl von Seiteneinsteigern vor allem aus dem Ausland aufnimmt. So befinden sich unter den Kindern einer Klasse hochbegabte Schüler und solche mit Förderbedarf. Für die Lehrkräfte war und ist es eine große Herausforderung, diese Heterogenität zu bewältigen und die Schüler individuell zu fördern. Im Rahmen der Projektarbeit wurden für die Kernfächer Kompetenzprofile entlang der Lehrpläne bis hin zu Jahrgang 10 erarbeitet und Methoden zur individuellen Förderung weiterentwickelt.

Sabine Hornberg, Professorin für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik im Kontext von Heterogenität an der TU Dortmund, sagte: „Die wissenschaftliche Begleitforschung zeigt, dass die Defizite, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschulzeit mitbrachten, sich erkennbar verringerten. Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, dass die Schüler angaben, dass sie sich durch die Projektarbeit vor Ort in der Schule besser integriert fühlten.“

„Durch das Projekt war es uns möglich, die bereits begonnene individuelle Förderung weiter zu verbessern. Nun ist es wichtig, an die Ergebnisse des Projektes anzuknüpfen und diese Ziele auch in Zukunft weiter zu geben“, sagte Uwe Heidemann, Schulleiter der Hauptschule Nord in Gütersloh.

Christoph Mohn fügte hinzu: „Wir sind sehr zufrieden mit dem bisher Erreichten und setzen uns auch in Zukunft für gerechtere Bildungschancen in Ostwestfalen ein.“