Bertelsmann steigert Umsatz auf höchsten Wert seit sieben Jahren
13.11.2014 Autor: Bertelsmann SE & Co. KGaA // LoCarl
- Neunmonatsumsatz steigt um 4,3 Prozent auf 11,82 Mrd. Euro
- Operating EBITDA mit 1,48 Mrd. Euro über Vorjahr
- Große Fortschritte bei Strategieumsetzung
Gütersloh, 13. November 2014 – Das internationale Medien- und Dienstleistungsunternehmen Bertelsmann hat nach Ablauf von neun Monaten des Jahres 2014 eine positive Geschäftsentwicklung erzielt. Der Umsatz erhöhte sich zum 30. September 2014 um 4,3 Prozent auf 11,82 Mrd. Euro (VJ: 11,33 Mrd. Euro) und erreichte damit den höchsten Wert seit sieben Jahren. Das Operating EBITDA übertraf mit 1,48 Mrd. Euro (VJ: 1,46 Mrd. Euro) das hohe Niveau des Vorjahres.
Zu diesen Zuwächsen trugen die strategischen Transaktionen der vergangenen 18 Monate maßgeblich bei, so der Zusammenschluss von Penguin und Random House, die Übernahmen des Finanzdienstleisters Gothia und des E-Commerce-Dienstleisters Netrada durch Arvato sowie der vollständige Erwerb des Musikrechteunternehmens BMG. Die EBITDA-Marge betrug 12,5 Prozent (VJ: 12,9 Prozent).
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, erklärte: „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres sehr zufrieden. Insgesamt liegen wir über unseren Erwartungen: Bertelsmann wächst, ist sehr profitabel und kommt bei der Strategieumsetzung gut voran. So ist uns vor wenigen Wochen durch den Erwerb von Relias Learning der Einstieg in den US-amerikanischen E-Learning-Markt gelungen. Wir werden unseren Kurs konsequent fortführen, damit Bertelsmann langfristig wachstumsstärker, digitaler und internationaler wird.“ Bertelsmann stärkte im laufenden Geschäftsjahr sein Kerngeschäft unter anderem durch die am 1. November vollzogene vollständige Übernahme des Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr und den Erwerb des Buchverlags Santillana.
Einige strukturell rückläufige Geschäfte wurden veräußert, so das US-Druckgeschäft Brown Printing, die italienischen Druckereien von Be Printers sowie die Clubgeschäfte in Spanien und Tschechien; andere wurden planmäßig zurückgefahren, so die Direktkundengeschäfte in Deutschland. Zur Unterstützung der digitalen Transformation erwarb die RTL Group eine Mehrheitsbeteiligung an der Vermarktungsplattform für Online-Videos SpotXchange und stockte ihren Anteil am Multichannel-Network StyleHaul auf mehr als 93 Prozent auf. Penguin Random House festigte seine Marktführerschaft im Bereich E-Book, Gruner + Jahr erwarb den französischen Onlinevideo-Vermarkter Advideum, und Arvato wuchs mit Dienstleistungen für Unternehmen aus den Bereichen IT/Hightech und mit E-Commerce- Dienstleistungen.
Ein großer Schritt beim Ausbau seiner Wachstumsplattformen gelang Bertelsmann durch die Übernahme des US-Online-Bildungsanbieters Relias Learning, die Anfang November abgeschlossen wurde. Bertelsmann strebt an, Bildung langfristig als dritte Ertragssäule neben Medien und Dienstleistungen zu etablieren. Die RTL-Group-Produktionstochter Fremantle Media erwarb die Mehrheit am TV-Produktionsunternehmen 495 Productions, Arvato den E-Commerce-Dienstleister Netrada, und BMG unter anderem die Musikverlage Talpa und Union Square sowie die Rechtekataloge Montana und Hal David.
Im Zuge des Ausbaus des Engagements in den Wachstumsregionen erweiterte der Fonds Bertelsmann Asia Investments in China sein Portfolio an Digitalgeschäften und erzielte deutliche Wertzuwächse. In Indien beteiligte sich Bertelsmann unter anderem an der E-Commerce-Plattform Pepperfry und dem Bildungsdienstleister iNurture. Und gemeinsam mit einer brasilianischen Investmentgesellschaft gründete Bertelsmann einen neuen Venture- Capital-Fond, dessen Fokus auf Technologien im brasilianischen Bildungsmarkt liegt.
Das Konzernergebnis belief sich zum 30. September 2014 auf 285 Mio. Euro und lag damit unter dem Vorjahreswert von 623 Mio. Euro, der von positiven Sondereffekten von BMG und der Beteiligung der RTL Group an der spanischen TV-Gruppe Atresmedia geprägt war. Negativ wirkte sich 2014 eine Wertberichtigung auf die TV-Aktivitäten der RTL Group in Ungarn aus, wo das Parlament im Sommer eine Sondersteuer auf Werbung verabschiedet hatte. Dazu kamen Verluste aus dem Verkauf des italienischen Druckgeschäfts von Be Printers und des spanischen Clubgeschäfts sowie Kosten für die Integration von Penguin und Random House und für den Rückbau der Direktkundengeschäfte in Deutschland.
Judith Hartmann, Finanzvorstand von Bertelsmann, ergänzte: „Bertelsmann befindet sich nicht nur operativ, sondern auch finanziell in einer guten Verfassung, um das Unternehmen entlang unserer vier strategischen Stoßrichtungen weiterzuentwickeln. Dabei werden wir uns nach wie vor an unseren klaren Investitionskriterien orientieren und somit unsere strategische Position weiter stärken.“