Bertelsmann steigert operatives Konzernergebnis

31.08.2017 Autor: Bertelsmann // LoCarl

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Bertelsmann hat die erste Jahreshälfte 2017 erfolgreich abgeschlossen: Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen verzeichnete Umsatzwachstum, ein Operating EBITDA auf hohem Niveau und erstmals zum Halbjahr ein operatives Konzernergebnis von mehr als 500 Mio. Euro. Das Unternehmen erzielte weitere Fortschritte bei der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie und vereinbarte unter anderem die Aufstockung seines Anteils an der weltweit größten

Publikumsverlagsgruppe, Penguin Random House, auf eine strategische Mehrheit von 75 Prozent.

Bertelsmann steigerte seinen Konzernumsatz im Berichtszeitraum um 2,1 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro (H1 2016: 8,0 Mrd. Euro). Das organische Wachstum verbesserte sich auf 1,4 Prozent (H1 2016: 1,3 Prozent). Besonders positiv entwickelten sich die digitalen TV-Geschäfte der RTL Group, die Digitalaktivitäten von Gruner + Jahr sowie BMG, Arvato SCM Solutions und die Bertelsmann Education Group. Die Wachstumsgeschäfte verzeichneten einen Umsatzanstieg von neun Prozent auf 2,7 Mrd. Euro (H1 2016: 2,3 Mrd. Euro). Sie erwirtschafteten damit erstmals einen Anteil von mehr als 30 Prozent am Gesamtumsatz.

Das Operating EBITDA erreichte mit 1,10 Mrd. Euro (H1 2016: 1,11 Mrd. Euro) annähernd das Rekordniveau der Vorjahresperiode, obwohl diese durch einen positiven Effekt in Höhe von 43 Mio. Euro bei der RTL Group geprägt gewesen war. Die Anlaufverluste für Digital- und Neugeschäfte betrugen im ersten Halbjahr allein bei der RTL Group und der Bertelsmann Education Group 37 Millionen Euro.
Das Konzernergebnis erreichte einen Wert von 502 Mio. Euro (H1 2016: 482 Mio. Euro). Mit
Veräußerungsgewinnen von 63 Mio. Euro leistete der Fonds Bertelsmann Asia Investments
(BAI) erneut einen relevanten Ergebnisbeitrag.

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte: „Bertelsmann blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Der Umsatz- und Ergebnisanstieg sowie unser verbessertes Wachstumsprofil sind das Resultat der konsequenten Umsetzung unserer Strategie. Dabei ist die Anteilsaufstockung an Penguin Random House, die wir in den vergangenen Monaten vorbereitet haben und nun im zweiten Halbjahr vollziehen, besonders hervorzuheben. Bertelsmann verfügt künftig über eine strategische Dreiviertelmehrheit an der weltweit größten Publikumsverlagsgruppe – und damit über die besten Voraussetzungen, dieses identitätsstiftende Kerngeschäft erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Bertelsmann habe im laufenden Jahr in allen vier strategischen Stoßrichtungen – Stärkung der Kerngeschäfte, digitale Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in Wachstumsregionen – signifikante Fortschritte erzielt, betonte Thomas Rabe. Bertelsmann stärkte sein Kerngeschäft insbesondere im Buchverlagsbereich durch die angekündigte Anteilsaufstockung bei Penguin Random House von 53 Prozent auf künftig 75 Prozent. Der Vollzug der Anteilsübernahme ist für das vierte Quartal 2017 geplant. Penguin Random House platzierte 263 Titel auf den Bestsellerlisten der „New York Times“, 37 davon auf Platz eins. Die spanischsprachigen Geschäfte der internationalen Verlagsgruppe werden durch die Akquisition der Verlagsgruppe Ediciones B ausgeweitet.

Neben Penguin Random House bauten weitere Kerngeschäfte ihre Aktivitäten aus: Die Senderfamilien der RTL Group erhöhten ihren Zuschauer- und Werbemarktanteil sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. Gruner + Jahr startete unter anderem das neue Magazin „Hygge“. Die Kapazitäten der Bertelsmann Printing Group waren gut ausgelastet. Bertelsmann setzte die digitale Transformation seiner Geschäfte fort. Die RTL Group kündigte an, das Werbetechnologie-Unternehmen SpotX vollständig zu übernehmen. Weiter erhöhte die Gruppe unter anderem ihren Anteil am Werbetechnologieunternehmen
VideoAmp; G+J baute die App-Discovery Plattform AppLike weiter aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Digitalerlöse bei der RTL Group im ersten Halbjahr des laufenden Jahres um 47 Prozent auf 389 Millionen Euro sowie bei Gruner + Jahr in den Kernmärkten um 23 Prozent auf 128 Millionen Euro. Via Social-Media erreichen die Bertelsmann-Unternehmen zusammen mittlerweile weltweit mehr als zwei Milliarden Follower.

Die Wachstumsplattform Fremantle Media verzeichnete insbesondere mit der neuen Serie „American Gods“ weltweite Zuschauererfolge. BMG akquirierte die BBR Music Group in Nashville und tätigte damit die größte Einzelübernahme im Tonträgergeschäft seit Gründung der Musiktochter. Weiter nahm das Unternehmen prominente Künstler wie Kylie Minogue und Fergie unter Vertrag. Arvato erweiterte sein internationales Logistiknetzwerk mit neuen

Standorten in Deutschland, den Niederlanden und den USA und beteiligte sich am Fin-Tech-Start-Up Solaris Bank. Positiv entwickelten sich auch die Bildungsaktivitäten: Der Online-Bildungsanbieter Relias Learning wuchs sowohl organisch als auch durch Akquisitionen; Udacity gelang es, die Studentenanzahl im Berichtszeitraum mehr als zu verdoppeln. Bertelsmann baute seine Präsenz in den Wachstumsregionen aus. BAI tätigte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres zehn neue Investitionen. Bertelsmann India Investments beteiligte sich am indischen Bildungsunternehmen Eruditus. Arvato übernahm ebenfalls in Indien das Analytics-Start-Up Ramyam und erhöhte in Brasilien seine Beteiligung am Finanzdienstleister Intervalor auf über 80 Prozent.

Das Resultat der strategischen Maßnahmen ist ein deutlich verbessertes Wachstumsprofil von Bertelsmann: Der Umsatzanteil wachstumsstarker Geschäfte am Konzernumsatz erhöhte sich auf 31 Prozent (H1 2016: 29 Prozent). Der Anteil der strukturell rückläufigen Geschäfte verblieb bei rund vier Prozent. Mittelfristig sollen die wachstumsstarken Geschäfte einen Umsatzbeitrag von rund 40 Prozent leisten. Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmann, erklärte: „Bertelsmann verfügt über eine solide finanzielle Position und hohe Eigenkapitalquote von 42 Prozent. Auch nach der Anteilsaufstockung bei Penguin Random House werden wir unsere konservative Finanzpolitik fortsetzen und uns unverändert an den selbstgesetzten Finanzierungszielen orientieren. Für die weitere operative Entwicklung im Gesamtjahr sind wir zuversichtlich und rechnen weiterhin mit einem höheren Umsatz, einer weiterhin hohen operativen Profitabilität sowie einem Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro.“