Wo Ansgar Brinkmann Recht hat, hat er Recht: »Klar, Gütersloh ist nicht der Nabel der Party- welt«, verriet er einmal dem Magazin 11Freunde. »Aber zusammen mit Typen wie Willi Landgraf, Dirk van der Ven, Heiko Bonan und Dirk Konerding haben wir das Maximum aus dem überschaubaren Angebot rausgeholt.«
Wer Ansgar in seiner Zeit beim FC Gütersloh kennen gelernt hat, wird ihm kaum widersprechen. Über den »weißen Brasilianer« und »letzten Rebell des Fußballs« (Bild) gibt es viele Geschichten, doch die wildeste Story spielt in Gütersloh. Mit nacktem Oberkörper sprintete er eines Nachts in der Innenstadt über sieben oder acht Taxis und krönte das Ganze mit einer Rolle vorwärts. Diese Gütersloher »Jugendsünde« ist natürlich schon lange abgehakt. Ansgar Brinkmann war einer der Köpfe der »Partytruppe«, die 1996 durch die Regionalliga stürmte und am Ende den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffte. Doch es wird Ansgar nicht gerecht, wenn man seine Zeit beim FC Gütersloh auf Partys reduziert. Natürlich hat er gerne gefeiert, aber er hat auch seine Leistung gebracht. Er ist einer der Aufstiegshelden 95/96 und einer der Zweitliga-Helden 96/97, die trotz Punktabzug und Lizenzproblemen den Klassenerhalt schafften. 20 Zweitliga-Spiele bestritt er für den FC Gütersloh und erzielte zwei Treffer. Von Gütersloh wechselte er nach der ersten FCG-Zweitliga-Saison zu Eintracht Frankfurt. Die Verbundenheit ist zum Heidewald ist aber dennoch geblieben. Heute ist Ansgar Buchautor (»Der weiße Brasilianer«), gefragter TV-Experte, Kolumnist beim Radio und jemand, der sich für karitative Zwecke einsetzt. So unterstützt er beispielsweise das Kinderhospiz in Bethel. Und als der FC Gütersloh zu Weihnachten für die Aktion Lichtblicke sein altes Trikot versteigerte, war er sofort zur Stelle, um es dem Auktionsgewinner persönlich vorbeizubringen. Der »weiße Brasilianer« ist eben ein Fußballer mit ganz viel Herz. Dem FC Gütersloh drückt Ansgar auch heute in der Oberliga die Daumen und lässt sich auch gern im Heidewald blicken. Und das freut uns.