Adam Matysek war beim FC Gütersloh jede Mark wert
»Der ist für den FC Gütersloh doch eigentlich viel zu teuer!« Als Torwart Adam Matysek im Sommer 1996 in den Heidewald wechselte, herrschte Skepsis im FCG-Umfeld. Beim Aufstieg in die zweite Bundesliga stand noch Torwart Ronny Teuber im Kasten der Gütersloher und machte seine Sache eigentlich ausgesprochen gut. Warum also für ein paar hunderttausend Mark einen neuen Torwart holen? Trainer Hannes Linßen kannte den polnischen Nationaltorwart noch von Fortuna Köln. Der frisch verpflichtete Trainerfuchs aus Wachtendonk bei Köln wollte mit einem kleinen, aber qualitativ gut besetzten Kader in das erste schwere Zweitliga-Jahr gehen. Linßen setzte sich durch und der FC Gütersloh tätigte den teuersten Transfer seiner Vereinsgeschichte. Adam Matysek sollte ein Glücksfall für den FCG werden, auch wenn die Verpflichtung für Aufstiegs-Torwart Ronny Teuber natürlich ziemlich tragisch war. Matysek zeigte sofort, warum sich jede bezahlte Mark gelohnt hatte. Der FC Gütersloh hatte in der zweiten Bundesliga einen Torwart mit großer Präsenz und Ausstrahlung auf dem Platz, der seiner Abwehr viel Sicherheit gab. Und Adam Matysek hielt zwischendurch auch gerne mal einen Elfmeter.
Matyseks Vordermann Rob Reekers erzählt gerne die Geschichte, wie er bei Torschüssen auch schon mal gerne ausgewichen ist, um den Ball nicht unhaltbar abzufälschen: »Wir wussten in der Abwehr, der Adam hält den Ball sowieso!« So war Matysek einer der Garanten für den ZweitligaKlassenerhalt 1997 und einer der absoluten Leistungsträger in der »Beinahe-Aufstiegssaison« 1998. Insgesamt bestritt der Keeper 63 Zweitliga-Spiele für den FCG. Nach dem knapp verpassten Bundesliga-Aufstieg war »Adam, der Riese« im Heidewald nicht mehr zu halten. Matysek wechselte zu Bayer Leverkusen, spielte dort in der Champions League und gehörte bei der WM 2002 auch zum Kader der polnischen Nationalmannschaft.