Die Kooperation zum Schutz des Grundwassers in der Stadt wird fortgesetzt. Die Stadt Gütersloh, der landwirtschaftliche Kreisverband und die Gütersloher Ortsverbände sowie die Ortslandwirte der einzelnen Stadtteile unterzeichneten jetzt gemeinsam den Verlängerungsvertrag, der bis 2022 Gültigkeit besitzt. Bürgermeister Henning Schulz sieht in der erneuten Verlängerung der Vereinbarung einen Erfolg mit Blick auf das gemeinsame Ziel, dem Schutz des Grundwassers.
Christine Lang, als 1. Beigeordnete auch zuständig für den Umweltschutz stellte die Vereinbarung vor den Hintergrund des neuen Düngerechts, das im Sommer dieses Jahres in Kraft getreten ist und zum Teil sehr komplexe Vorgaben zur Anwendung von Düngemitteln macht. Die Kooperationsvereinbarung ist dementsprechend angepasst und modifiziert worden. Im Blickpunkt steht dabei vor allem die Etablierung eines Frühwarnsystems gegen zu hohe Düngeabgaben, basierend auf intensiver Beratung der Landwirte. Festgeschrieben ist angesichts noch bestehender offener Fragen über die Umsetzung des neuen Gesetzes eine Evaluierung der Ergebnisse nach zwei Jahren Laufzeit mit einer Zwischenbilanz hinsichtlich weiterer Optimierungspotenziale. Die Festlegung zusätzlicher verbindlicher Obergrenzen für die Düngung insbesondere mit Stickstoff soll als Aufgabe der Kooperationsbeirat übernehmen, der bis zum Ende der Vereinbarungslaufzeit „im Lichte der dann eingespielten Neuregelungen hierzu einen praktikablen und von allen Vertragsparteien akzeptierten Vorschlag machen soll,“ heißt es dazu in einer Beschlussvorlage, der der Umweltausschuss im November einstimmig zugestimmt hat.
Kreislandwirt und Ratsmitglied Heiner Kollmeyer dankte allen Beteiligten in Rat, Verwaltung und Landwirtschaft für die umfassende Bereitschaft zur Kooperation: „Dass sie weiterläuft, ist ein gutes Signal.“ Er erinnerte daran, dass sie seit 2001 bestehe und dass ca. 100 Landwirte ihre Unterschrift dazu geleistet hätten. Nun gelte es, die neuen gesetzlichen Vorgaben zu durchdringen und umzusetzen. Punktgenaues Aufbringen von Düngemitteln, die permanente Messung des Stickstoffgehalts im Fass – auch in der Landwirtschaft ist die Digitalisierung nicht mehr Zukunft, sondern bereits Gegenwart, wenngleich die aktuellen Entwicklungen zurzeit eher für Großbetriebe relevant sind. Wie seine Kollegen sieht Heiner Kollmeyer auch vor diesem Hintergrund in der Kooperationsvereinbarung eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Einsparungen bei den Düngemitteln und bei den Kosten, verbunden mit dem Beitrag zum Schutz der Umwelt.