Bochum (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Mittwoch (3.5.) um 18.30 Uhr zu einem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Sonne von der TU Dortmund zum Thema "Ziegel als Baustoff der Großstädte im Ruhrgebiet" in sein Museum Zeche Hannover nach Bochum ein. Er gehört zum Begleitprogramm der aktuellen Sonderausstellung "Gut gebaut" über Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet.
Die breite Verwendung von Ziegel kam mit der Industrialisierung ins Ruhrgebiet. Schnell mauserte sich der Baustoff vom Nutzmaterial zum repräsentativen Werkstoff. Nicht nur Industriebauten wie die Zechen Zollern in Dortmund oder Zollverein in Essen wurden mit hohem Gestaltungsanspruch errichtet, sondern auch für Kirchen und Rathäuser wurde jetzt statt Naturstein Backstein verwendet. Vom 19. Jahrhundert bis heute macht der Backstein alle stilistischen Wendungen mit: Ob historistisch, expressionistisch, neusachlich, brutalistisch oder postmodern - der Backstein eignet sich für viele Ausdrucksambitionen. Der Vortrag beleuchtet die Ambitionen, mit Hilfe von Ziegelarchitektur im 20. Jahrhundert moderne Großstädte zu schaffen. Der Referent stellt auch die Frage, inwieweit sich der Baustoff unter den heutigen Anforderungen der Nachhaltigkeit eignet.
Sonne ist Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund und hat seine Forschungsschwerpunkte im Bereich Architektur und Städtebau des 19. bis 21. Jahrhunderts.
Der Eintritt ist kostenfrei. Die Sonderausstellung "Gut gebaut" ist an dem Tag bis 18.30 Uhr geöffnet.
Am folgenden Wochenende bietet das Museum verschiedene Führungen an. Samstag (6.5.) findet um 15 Uhr eine öffentliche Führung mit dem Titel "Wege der Migration" statt. Menschen aus über 170 Nationen leben heute im Ruhrgebiet. Der Rundgang im Freien stellt die verschiedenen Gruppen von Zuwander:innen vor und erläutert Hintergründe. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro. Am Sonntag (7.5.) starten um 12 und 15 Uhr die Erlebnisführungen mit Vorführung der historischen Dampffördermaschine. Die Führungen sind kostenfrei.
Das Museum und die Sonderausstellung "Gut gebaut. Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet" sind Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Im Kinderbergwerk "Zeche Knirps" können Jungen und Mädchen am Samstag zwischen 14 und 18 Uhr und Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr selbst zu Bergleuten werden und den Betriebsablauf einer Zeche unter- und über Tage spielerisch kennenlernen.
Bild: Blick in die Sonderausstellung "Gut gebaut. Ziegelarchitektur im Ruhrgebiet" in der Maschinenhalle der Zeche Hannover. (Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe / Harms)