Einzelfallhilfe, Rentenstelle, Pflegeberatung, Fallmanagement, Behindertenbeirat, Obdachlosenangelegenheiten, Seniorenbeirat und Flüchtlingsangelegenheiten: In dem 45-jährigen Einsatz von Wolfgang Lakämper, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Familie und Soziales der Stadt Gütersloh, ging es immer um Beratung, Betreuung, Unterstützung und Hilfe für viele Menschen. „Man darf nicht abstumpfen“, das war Lakämper immer sehr wichtig. Egal um welches Anliegen es geht, er hat immer versucht, sich in den hilfebedürftigen Menschen hineinzuversetzen. Gleichzeitig aber müsse man die Balance halten und dürfe nicht im wahrsten Sinne des Wortes mitleiden, sondern müsse eine professionelle Distanz wahren, so der 63-Jährige, der sich jetzt in den Ruhestand verabschiedet.
Im Alter von 41 Jahren wurde Lakämper zum Seniorenbeauftragten ernannt und hat in dieser Funktion, gemeinsam mit dem Seniorenbeirat, vieles angestoßen, was im Laufe der Jahre zur guten Tradition geworden ist, wie zum Beispiel der Nachmittag für pflegende Angehörige. Oder das Erfolgsprojekt Siba, Sport im besten Alter, das immer mehr ältere Menschen in seinen Bann zieht. In seinem Fachbereich sind die Mitarbeiter stets mit einer Vielzahl von Themen, Ansprüchen und Anfragen befasst.
Unter anderem wenden sich Menschen hierhin, die in Wohnungsnot geraten sind und fragen, wie die Stadt helfen kann. Senioren melden sich mit ihrem Anliegen, sich nicht mehr alleine versorgen zu können und fragen, was die nächsten Schritte sind. Menschen mit Behinderung wollen wissen, ob sie einen Anspruch auf einen Schwerbehinderten-Ausweis haben und wie sie ihn bekommen. Eine besondere Herausforderung war in den letzten zwei Jahren natürlich die Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen.
Im August 1972 kam Lakämper zur Stadt Gütersloh, wo er aber nach einem halben Jahr bereits durch den 15-monatigen Wehrdienst aus dem Verwaltungsgeschehen gezogen wurde. Anschließend hat er nach seiner Ausbildung für ein Jahr im Steueramt gearbeitet. und war ansonsten all die Jahre dem Sozialen zugewandt: In der Rentenstelle, die damals noch dem Rechtsamt zugeordnet war, und später als stellvertretender Leiter im Sozialamt. Danach im Fachbereich Familie und Soziales, wo er die Abteilungsleitung für die Senioren- und Behindertenarbeit und Beratung und Betreuung von benachteiligten Zielgruppen innehatte.
Lakämper strahlt stets eine besondere Ruhe aus, kann gut zuhören. Dennoch sei es so, dass in seinem Fachbereich immer eine gewisse menschliche Unruhe herrsche, sagt Lakämper, die er aber als positiv empfinde. Ihm war es immer wichtig, einen guten Job zu machen und sich nicht zu verbiegen. Den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Spaß an der Arbeit zu vermitteln, gehöre auch dazu. „Und bei allen Herausforderungen und Problemen: Humor muss sein, damit die Freude an der Arbeit nicht verloren geht“, so Lakämper. Unterstützung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vor allem im Zuge der Umsetzung der Hartz-Gesetze - hatte Lakämper auch einige Jahre in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Personalrates geleistet.
Neben allem sozialen Engagement war Wolfgang Lakämper schon immer sportlich unterwegs: Beim Tennis, bei Volksläufen und nunmehr auf dem Rennrad. Für seinen Ruhestand hat er noch keine konkreten Pläne, abgesehen davon, dass vier Enkelkinder sich darauf freuen, dass er Zeit für sie hat. Und sportlich dürfte es in den nächsten Monaten gerne etwas mehr sein.