Nasskaltes Regenwetter ist gerade für Ferienspiele der Naturschule normalerweise eher unerwünscht, aber zu diesem Thema gibt es nichts Besseres: Der Nachmittag auf dem Hof Bethlehem brachte den sieben Mädchen und Jungen mit vielen nützlichen Informationen das Thema Regenwurm näher.
Werner Gerdes, Ansprechpartner der Abfallberatung vom Fachbereich für Umweltschutz und Frauke Hille, die ihren Bundesfreiwilligendienst im Fachbereich Umweltschutz leistet, zeigten im Angebot „Die Regenwurm-Werkstatt“ der Ferienspiele viel Wissenswertes rund um den Regenwurm.
Nach einer kurzen Aufwärmrunde, bei der die Teilnehmer ins Schwitzen kamen, wurden erste Fragen zum Regenwurm geklärt. An sich ist er ein recht unspektakuläres Tierchen: taub, blind, bis auf den langen Körper keine weiteren Gliedmaße. „Aber trotzdem schafft es dieses kleine Tier, sich metertief durch den Boden zu graben“, erläutert Werner Gerdes.
Natürlich durften die jungen Naturforscher auch selbst auf Regenwurm-Suche gehen. Nach anfänglichen Berührungsängsten mit der Erde stellten die jungen Forscher schnell fest, an welchen Stellen sich Regenwürmer verstecken: Bei Regen kommen sie oft an die Oberfläche und halten sich hier vermehrt unter Baumstümpfen und Steinen oder unter Laubflächen auf. Annika, Enya und Alina haben schnell gute Plätze für die Regenwurmsuche ausgemacht. „Das macht mir am meisten Spaß an meiner Arbeit: Zu sehen, wie die Kinder nach und nach ihre Berührungsängste vor der Natur verlieren und richtig auf Entdeckungstour gehen“, schwärmt Gerdes.
Vorsichtig fangen die Kinder Regenwürmer ein, die im Anschluss unter einem Vergrößerungsglas genau beobachtet werden. Unter der Lupe zeigt sich, warum sich Regenwürmer so gut unter der Erde fortbewegen können: Regenwürmer bestehen fast ausschließlich aus Muskeln und sind damit echte Kraftpakete. Der Nutzen von Regenwürmern im eigenen Garten ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: „Der Regenwurm leistet eine Menge für den Garten, insbesondere den Boden“, erklärt Gerdes. „Die Ausscheidungen des Regenwurms eignen sich hervorragend zum Düngen des eigenen Gartens, noch besser als Kompost.“
Gerdes zeigte den Kindern einen Trick, um Regenwürmer aus der Erde hervor zu locken: Wenn man mit einem Spaten leicht die Erde aufwühlt, versuchen die Würmer vor ihrem natürlichen Fressfeind, dem Maulwurf, an die Oberfläche zu flüchten. „Aber heute hat es schon geregnet, da fühlen sich die Regenwürmer auch so ganz wohl über der Erde“, fügt Gerdes hinzu.
Am Ende der „Regenwurm-Werkstatt“ nehmen die Kinder jede Menge Wissen über den nützlichen Regenwurm mit nach Hause.